Brand in der Marktstraße in Backnang

Backnang. Noch am Sonntag liegt in der Marktstraße ein rußiger Geruch in der Luft. Das Holz an der Dachgaube der Hausnummer 3 ist verkohlt, hier und da findet eine Taube den Weg durch die kaputten Fenster in das ausgebrannte dritte Obergeschoss des Altbaus. Ein Brand in dem vierstöckigen Wohngebäude, in dessen Erdgeschoss sich ein Ladengeschäft befindet, hat am Samstagnachmittag bei hochsommerlichen Temperaturen nicht nur ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungskräften und Polizei, sondern darüber hinaus viele Schaulustige in der Backnanger Innenstadt auf den Plan gerufen.

Zur Brandursache konnte die Polizei auch am Sonntagnachmittag noch keine näheren Angaben machen, das Polizeirevier Backnang hat die Ermittlungen aufgenommen. Sicher ist bislang lediglich, dass die Feuerwehr Backnang am Samstag um 12.01 Uhr zu einem Zimmerbrand in der besagten Adresse gerufen wurde, der seitens der Einsatzkräfte angesichts des Lagebilds allerdings sogleich zu einem Wohngebäudebrand hochalarmiert worden sei, wie Niklas Eilers, der zuständige Sprecher vor Ort, erklärte. Jan Kusche, Pressesprecher der Feuerwehr Backnang, konkretisierte am Sonntag: „Wir hatten eine sehr schnelle Entwicklung. Es gab eine relativ starke Rauchentwicklung und bei unserem Eintreffen waren auch definitiv Flammen zu sehen, sodass wir natürlich sofort mit der Brandbekämpfung begonnen haben.“

13 der insgesamt 18 Bewohner des Hauses hatten dieses selbstständig verlassen können, zwei von ihnen wurden aufgrund leichter Verletzungen von den Rettungskräften behandelt und in ein Krankenhaus gebracht. Ob es sich dabei um Brandverletzungen oder eine Rauchgasvergiftung handelte, wollte der Feuerwehrsprecher nicht näher benennen. Die restlichen Bewohner blieben demnach unverletzt, im Gebäude selbst trafen die Feuerwehrleute niemanden mehr an. „Wir haben aus dem Haus niemanden retten müssen“, bestätigt Jan Kusche.

Neben der Feuerwehr Backnang war auch die Feuerwehr Winnenden mit einer Drehleiter samt Wärmebildkamera und einem Kommandowagen vor Ort. Gemeinsam konnten die Einsatzkräfte ein Übergreifen des Feuers auf den Dachstuhl und die Nachbargebäude verhindern. Gegen 13 Uhr war der Brand laut Niklas Eilers gelöscht, anschließend sei man mit den Nachlöscharbeiten von Schwelbränden und Glutnestern beschäftigt gewesen. Die Marktstraße und der Bereich der Sulzbacher Brücke waren über mehrere Stunden hinweg für den Verkehr gesperrt.

Ein herausfordernder Einsatz

„In der Marktstraße ist die enge Bebauung immer eine riesige Herausforderung“, resümiert Jan Kusche. „Auch die Verkehrslage macht es hier, so wie in generell jeder Einbahnstraße, nicht einfach, schnell zum Einsatzort zu gelangen. Aus Sicht der Feuerwehr ist aber alles super gelaufen, wir waren schnell vor Ort und hatten den Brand auch schnell unter Kontrolle.“ Entgegen kam den Einsatzkräften dabei die Nähe zur Murr, deren Wasser für die Löscharbeiten herangezogen wurde. „Wir haben uns diese quasi unerschöpfliche Wasserquelle natürlich zunutze gemacht“, so Kusche.

Trotz des schnellen Einschreitens der Feuerwehr hat das Dach Polizeiangaben zufolge Schaden genommen, das Gebäude ist demnach aktuell nicht bewohnbar. Die Bewohner wurden durch die Stadt in anderen Räumlichkeiten untergebracht. Zum entstandenen Sachschaden kann bislang keine Aussage getroffen werden.

Insgesamt war die Feuerwehr mit zehn Fahrzeugen und 60 Einsatzkräften, das DRK mit fünf Wagen und zwölf Personen, der Bereitschaftsdienst des DRK mit weiteren fünf Fahrzeugen und zwölf Kräften sowie die Polizei mit drei Fahrzeugen und sechs Beamten vor Ort. pol/kwi