Wiedereröffnung in Paris
Brand von Notre-Dame: Besucher können Tragödie noch einmal erleben
An diesem Wochenende wird die berühmte Kirche in Paris wieder eröffnet. Besucher können den Tag des Brandes nachempfinden.
Von Michael Bosch
An diesem Wochenende wird eine der berühmtesten Kirchen der Welt wiedereröffnet: Notre-Dame de Paris. Die französische Regierung hat es tatsächlich geschafft und das ehrgeizige Zeile, die Kathedrale innerhalb von nur fünf Jahren wieder aufzubauen, erreicht.
Die Kirche Notre-Dame de Paris in der französischen Hauptstadt war am 15. April 2019 in Flammen aufgegangen. Der Schock an dem Abend war groß – weltweit, aber besonders in Paris und Frankreich.
Der Tag an dem die Notre-Dame in Flammen aufging: Besucher können mit VR erleben
Die Nacht, in der der Dachstuhl der frühgotischen Kathedrale auf der Seine-Insel Ile-de-la-Cité in Flammen aufging, können Besucher der Ausstellung „Éternelle Notre-Dame“ jetzt hautnah miterleben. Am Eingang des 500 Quadratmeter großen Ausstellungsraums unter dem Vorplatz von Notre-Dame können sie sich einen Rucksack umschnallen - die dazugehörige Virtual-Reality-Brille lässt sie in die Vergangenheit eintauchen.
In der virtuellen Realität ist es bereits Abend, als der Reiseführer vor den Toren von Notre Dame stehen bleibt. Die Pariser Kathedrale ist in einen glühenden Schein gehüllt. Feuerfunken regnen auf die Menschen herab. Auch das Knistern ist zu hören. Ansonsten Stille. Der Schock, der am Abend des 15. April 2019 die französische Hauptstadt und die halbe Welt lähmte, lässt sich auch fünfeinhalb Jahre später dank der Technik nachempfinden. An diesem Wochenende wird die berühmte Kirche wiedereröffnet. Das Event ist live im TV zu sehen.
Der 45-minütige Rundgang, der durch die 861 Jahre Geschichte der Kathedrale führt – von ihrer Grundsteinlegung im Jahr 1163 bis zu den aktuellen Restaurierungsarbeiten nach dem verheerenden Brand - ist noch bis Mai 2025 möglich.
Notre Dame de Paris – fünf Jahre bis zum Wiederaufbau:
- Wiedereröffnung Notre-Dame de Paris: 7. und 8. Dezember
- Baukosten: bisher 700 Millionen Euro
- Endgültige Fertigestellung: in vier bis fünf Jahren
- Öffnungszeiten: ab 16. Dezember, 8 bis 19 Uhr, donnerstags bis 22 Uhr
- Eintritt: kostenlos, nur für die Schatzkammer zehn Euro (unter 18 Jahren, 6 Euro)
- Besucher: vor dem Brand 12 Millionen jährlich
Warum der Dachstuhl aus dem 13. Jahrhundert vor fünf Jahren plötzlich in Flammen aufging, ist noch nicht endgültig geklärt. Damals waren Restaurierungsarbeiten im Gange. Die Vermutungen reichen von einem Kurzschluss bis zu einer weggeworfenen Zigarette.
Noch am Abend des Brandes hatte Macron seinen Landsleuten versprochen, Notre-Dame werde wieder aufgebaut, „und schöner als zuvor“. Sein zweites Versprechen, dies in fünf Jahren zu schaffen, stieß sofort auf große Skepsis. Die französische Tageszeitung „Libération“ titelte: „Macron glaubt an Wunder“. Weltweit wurden mehr als 840 Millionen Euro für den Wiederaufbau gespendet.
Mit Material von epd und dpa.