Manipulierte Kurierpakete
Brandsätze in Luftfracht – vorläufige Festnahme in London
Brandsätze in Kurierpaketen versetzten die Sicherheitsbehörden im vergangenen Jahr auch in Deutschland in Sorge. Die Ermittlungen dauern an, in London gibt es eine weitere Festnahme.

© PA Wire/John Walton
Die Ermittlungen dauern an, in London gibt es eine weitere Festnahme. (Symbolbild)
Von red/dpa
Nach dem Fund von Brandsätzen in Luftfrachtpaketen im vergangenen Sommer ist in Großbritannien ein Verdächtiger vorläufig festgenommen worden. Der 38 Jahre alte rumänische Staatsbürger werde verdächtigt, einen ausländischen Nachrichtendienst unterstützt zu haben, teilte die britische Anti-Terror-Polizei mit. Über die Festnahme am 19. März am Londoner Flughafen Stansted hatten zuvor WDR, NDR und „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.
In Großbritannien geht es konkret um einen Vorfall am 22. Juli 2024 in einem Gewerbegebiet bei Birmingham. Ein Paket war in Brand geraten, Verletzte gab es nicht. Aufgrund der Umstände übernahm die Anti-Terror-Einheit der Metropolitan Police die Ermittlungen. Ende August 2024 war bekanntgeworden, dass deutsche Sicherheitsbehörden vor „unkonventionellen Brandsätzen“ warnen, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden.
BfV und BKA verschicken Warnhinweise an Unternehmen
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) verschickten seinerzeit einen entsprechenden Warnhinweis an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikbranche. Die Warnmeldung wurde in Sicherheitskreisen unter anderem mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Verbindung gebracht. Dort soll im Juli ein aus dem Baltikum verschicktes Paket Feuer gefangen haben, das einen Brandsatz enthielt.
In der Warnmeldung von BfV und BKA kam das Wort Russland nicht vor. Dennoch wird in Sicherheitskreisen ein Zusammenhang mit den zunehmenden Fällen russischer Sabotage in Deutschland nicht ausgeschlossen. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. In mehreren europäischen Ländern kam es zu Festnahmen.
Die britischen Ermittler teilten mit, sie stünden mit anderen europäischen Strafverfolgungsbehörden in Kontakt, um zu prüfen, ob der Vorfall in Großbritannien mit anderen in Europa in Verbindung stehen könnte. Der Verdächtige war gegen Kaution bis zu einem Termin im kommenden Juli freigelassen worden.