Brexit: May will um Verschiebung bitten

Britische Regierung sucht nach Ausweg aus Parlamentsdilemma

Brüssel/London (rtr). Zehn Tage vor dem geplanten Austritt aus der Europäischen Union (EU) strebt die britische Premierministerin Theresa May eine Verschiebung des Termins an. Sie werde den Brief mit der Bitte um einen Brexit-Aufschub am Dienstag oder Mittwoch nach Brüssel schicken, sagte ein Regierungssprecher in London. Zur Dauer der erhofften Verlängerung könne er nichts sagen. Nach Informationen der Sender BBC und ITV will May um eine Verschiebung um drei Monate bis Ende Juni ersuchen. Damit erhoffe sie sich zusätzliche Zeit, um den zweimal abgelehnten Ausstiegsvertrag doch noch durch das britische Parlament zu bekommen. Mays Antrag enthalte wohl auch die Option auf eine Verlängerung um bis zu zwei Jahre. Eigentlich sollte Großbritannien nach der Volksabstimmung 2016 am 29. März austreten.

Empfänger des Schreibens von May ist EU-Ratspräsident Donald Tusk, der am Donnerstag und Freitag den EU-Gipfel in Brüssel leitet. Die Staats- und Regierungschefs der anderen 27 EU-Länder müssen den Aufschub alle billigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte in Berlin, sie werde bis zur letzten Stunde für einen geregelten Brexit kämpfen. Ohne eine klare Position der Briten könne es aber keine EU-Entscheidung über die Verschiebung des Austritts geben.

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Erstellt:
20. März 2019, 03:04 Uhr

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