Reaktion auf Moskau
Briten weisen russischen Diplomaten aus
Russland wirft einem britischen Diplomaten Spionage vor. London weist das als unbegründet zurück und ergreift eine Gegenmaßnahme. Außenminister David Lammy wird deutlich.
![Briten weisen russischen Diplomaten aus Der britische Außenminister David Lammy (Archivbild).](/bilder/der-britische-aussenminister-david-lammy-archivbild-868842.jpg)
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Der britische Außenminister David Lammy (Archivbild).
Von red/dpa
Großbritannien weist einen russischen Diplomaten aus. Die Regierung in London reagiert damit auf eine Entscheidung Russlands von November, einem britischen Diplomaten wegen angeblicher Spionage die Akkreditierung zu entziehen. Die britische Regierung wies die Vorwürfe damals zurück und bestellte nun den russischen Botschafter Andrej Kelin ein.
Großbritannien werde eine Einschüchterung seiner Mitarbeiter nicht hinnehmen und ergreife deswegen eine Gegenmaßnahme, teilte das Außenministerium mit. Jede weitere Handlung Russlands werde als Eskalation betrachtet. „Meine Nachricht an Russland ist klar - wenn ihr Maßnahmen gegen uns ergreift, werden wir reagieren“, schrieb Außenminister David Lammy auf der Plattform X.
Moskau erhob Spionagevorwürfe
Russland hatte im November einen hochrangigen britischen Diplomaten ausgewiesen. Dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB zufolge soll er bei seiner Einreise falsche Angaben zur Person gemacht haben. Es seien zudem „Indizien für eine Spionage- und Sabotagetätigkeit“ aufgedeckt worden. Die britische Regierung wies die Vorwürfe strikt zurück.
Es sei nicht das erste Mal, dass die Regierung von Kremlchef Wladimir Putin böswillige und haltlose Anschuldigungen erhebe, hieß es damals aus London. Der Diplomat war erst im August als einer der Ersatzleute für sechs zuvor ausgewiesene Botschaftsangehörige nach Russland gekommen.
Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind insbesondere seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine angespannt. Beide Seiten haben seither mehrfach Diplomaten ausgewiesen. Ausweisungen gab es aber auch schon zuvor - etwa nach der Vergiftung des übergelaufenen russischen Agenten Sergej Skripal 2018 im Vereinigten Königreich.