Militär

Britischer Verteidigungsminister wirbt um Computerspieler

Großbritanniens neuer Verteidigungsminister John Healey will mehr Menschen fürs Militär gewinnen und nimmt dabei auch Leute in den Blick, die besonders gut zocken können.

Der britische Verteidigungsminister John Healey will mehr Menschen für die Streitkräfte gewinnen.

© Peter Byrne/PA Wire/dpa

Der britische Verteidigungsminister John Healey will mehr Menschen für die Streitkräfte gewinnen.

Von dpa

Liverpool - Großbritanniens Verteidigungsminister John Healey will gezielt Computerspieler fürs Militär anwerben. "Wenn Sie ein Topspieler oder Programmierer sind: Ihr Land braucht Sie", sagte Healey bei einer Konferenz der Labour-Partei in Liverpool. Dort kündigte er an, insgesamt mehr Menschen für die Streitkräfte gewinnen zu wollen.

In den vergangenen zehn Jahren hätten sich mehr als eine Million beworben, aber viele hätten aufgegeben, auch weil der Prozess Monate gedauert habe, kritisierte Healey. Er sprach von einer Krise bei der Rekrutierung, die die konservative Vorgängerregierung hinterlassen habe, und kündigte an, diese angehen zu wollen. 

In einem ersten Schritt habe er 100 überholte Vorgaben abgeschafft, die verhindert hätten, dass sich Menschen dem Militär hätten anschließen können, sagte Healey. Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge fallen darunter etwa Fälle von Heuschnupfen, Ekzemen oder Akne. Das Militär soll beim Bewerbungsprozess auch schneller werden.

Gefahr von Cyberattacken

Zudem wolle er einen direkten Rekrutierungsweg für Menschen mit Cyberfähigkeiten einrichten, sagte Healey in Liverpool. Der Zeitung "Sun" hatte er gesagt, Großbritannien sei zunehmend Cyberattacken ausgesetzt und brauche die besten Talente. Das Land habe auch zu wenige Drohnenpiloten, zitierte ihn die Zeitung.

Healey hält an dem Ziel fest, die Verteidigungsausgaben des Vereinigten Königreichs auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, und sagte der Ukraine bei der Parteikonferenz erneut Solidarität zu. Die Ukraine verteidigt sich auch mit Unterstützung anderer Staaten seit zweieinhalb Jahren gegen den Angriffskrieg Russlands.

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Erstellt:
23. September 2024, 13:56 Uhr

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