Bülent Ceylan ermutigt Mobbingopfer, sich zu wehren
dpa/lsw Stuttgart/Mannheim. Der deutsch-türkische Comedian Bülent Ceylan rät Mobbingopfern, sich zu wehren und sich dafür Hilfe zu holen. „Das werdet ihr nicht alleine schaffen“, rief er allen diskriminierten Menschen zu. Er spreche aus eigener Anschauung, sagte der 45-Jährige der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag). Rassismuserfahrungen hätten ihn in der Kindheit und Jugend geprägt. „Ich habe meine Herkunft natürlich verleugnet oder verdrängt. Ich hatte als Teenager eine Identifikationskrise.“ Ihm sei aufgefallen, dass Rassismus keine Frage der Bildung sei, sagte der jüngste Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters. „Es gibt oft Rassisten unter denjenigen, die eigentlich gebildet genug sind, um es besser zu wissen.“ Seine Biografie „Ankommen - Aber wo war ich eigentlich?“ ist auf der „Spiegel“-Bestsellerliste gelandet.
Auf die Frage, ob er beim Schreiben von Witzen darüber nachdenke, ob das nun frauenfeindlich oder diskriminierend sein könnte, antwortete der gebürtige Mannheimer: „Was ist politisch korrekt und was nicht, diese Frage schwingt heute stärker mit als früher.“ Er denke mehrmals über bestimmte Formulierungen nach. „Oft konfrontiere ich mein Publikum damit und frage einfach, was ich sagen kann und was nicht.“
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