Bürgerpreis der Kreissparkasse Waiblingen ist eine Erfolgsstory
Vorstandsvorsitzender Ralph Walter würdigt bei der Verleihung des Bürgerpreises der Kreissparkasse in Waiblingen das Engagement der Ausgezeichneten. Den BKZ-Leserpreis erhält das Großaspacher Modell der Schulsozialarbeit an der Conrad-Weiser-Schule Aspach.
Von Matthias Nothstein
Waiblingen/Backnang/Aspach. Schon 19 Mal wurde der Bürgerpreis der Kreissparkasse Waiblingen ausgelobt, was ihn laut Vorstandsvorsitzendem Ralph Walter zu einer Erfolgsstory macht. Zum jährlichen Höhepunkt der Veranstaltung – der Preisverleihung – fanden sich gestern Abend neben den Machern und der Jury auch alle Preisträger in der Kundenhalle der Kreissparkasse in Waiblingen ein, allesamt fleißige Mitmenschen, die großes Engagement beweisen. In diesem Jahr steht der Preis unter dem Motto „Bildung fördern“. Bankchef Ralph Walter erklärte in seiner Begrüßung, dass beim Thema Bildung zwar viele mitreden würden, es aber auch noch viel zu tun gebe. Deshalb freute er sich ungemein darüber, dass es im Rems-Murr-Kreis viele Menschen gibt, die nicht nur abwarten, was andere machen, sondern selber aktiv werden. Genau diese Menschen wurden bei der Verleihung des Bürgerpreises mit Schecks und viel Lob bedacht. KSK-Pressesprecherin Rebecca Krumma, die die Preisverleihung moderierte, würdigte so auch die Initiative ihres Arbeitgebers, da dieser das Wirken der Preisträger nicht nur finanziell unterstütze, sondern mit solch einer Preisverleihung das ehrenamtliche Engagement auch sichtbar mache.
Gewerbliche Schule Waiblingen erhält den ersten Preis
Den mit 4000 Euro dotierten Hauptpreis konnte Landrat Richard Sigel den Vertretern der Gewerblichen Schule Waiblingen für ein Projekt überreichen, in dem die Selbstverantwortung der Schüler gefördert wird. Angela Dill, Lehrerin an der Schule, erklärte, dass ihre Schüler sehr oft negative Bildungserfahrungen gemacht hätten. Deshalb sei es sehr wichtig, dass die Schüler Zugang bekommen zu ihrem eigenen sozialen Umfeld. Sie sollten Lebensbilder kennenlernen, an die sie anknüpfen können. Deshalb sucht Dill interessante Menschen, die an ihrer Schule referieren. Sie sollten eine Biografie mit Brüchen und Wendepunkten haben und den Schülern beispielsweise Wege aus der Sucht oder Verschuldung aufzeigen können. Nachdem Landrat Sigel nach einem konkreten Beispiel nachhakte, schilderte Dill den Fall eines ehemaligen Obdachlosen aus Hamburg, der während der jüngsten Themenwoche mit den Schülern sprach und sie mit seinem Ausstieg nachhaltig beeindrucken konnte.
Leserpreis der Backnanger Kreiszeitung und der Murrhardter Zeitung für das Großaspacher Modell
Neben dem Hauptpreis wählte die Jury fünf weitere Preisträger aus allen Bewerbungen aus. Das Preisgeld summierte sich auf 10000 Euro. Der dritte Preis wurde in diesem Jahr geteilt (siehe Infotext), zudem gab es je 1000 Euro für die beiden Leserpreise der Backnanger Kreiszeitung und der Murrhardter Zeitung sowie des Zeitungsverlags Waiblingen. Unser Leserpreis ging an das Großaspacher Modell der Conrad-Weiser-Schule Aspach, der von Claudia Berr, Franziska Behabetz und Nathalie Kress aus den Händen von Redaktionsleiter Kornelius Fritz in Empfang genommen wurde. Claudia Berr dankte für die Auszeichnung und warb um weitere Mitstreiter.
Platz 1 Selbstverantwortung als Chance für Jugendliche. Die Initiative organisiert an der Gewerblichen Schule Waiblingen für Schüler Workshops und Lesungen oder moderierte Gespräche zu Themen wie Obdachlosigkeit, Sucht und Gewalt. Dazu werden Personen eingeladen, die Jahre lang schlechte Erfahrungen gemacht haben und sich dann durch Selbstverantwortung aus der Situation befreien konnten. Preisgeld: 4000 Euro.
Platz 2 Frauensprachcafé Waiblingen. Das Sprachcafé bietet seit 2015 jeden Dienstag Frauen Gelegenheit, die deutsche Sprache zu erwerben. In sicherer Atmosphäre bauen die Teilnehmerinnen Ängste ab, Deutsch im Alltag zu gebrauchen. Die Ehrenamtlichen vermitteln die Sprache über Bücher oder Zeitungen sowie zwanglose Konversationen zu Alltagsthemen. Preisgeld 2000 Euro.
Platz 3 Interimsschule für ukrainische Geflüchtete. Der Turnverein Hebsack hat die Schule gegründet und veranstaltet dreimal wöchentlich Online-Deutschunterricht für Kinder und Jugendliche. Hierfür wurden zehn Bildschirmarbeitsplätze eingerichtet. Aktuell nehmen rund 20 Kinder am Unterricht teil. Preisgeld: 1000 Euro.
Platz 3 Verein für Leseförderung. Der Verein engagiert sich im Rems-Murr-Kreis für eine nachhaltige Leseförderung. Bildung durch Lesen und das Vermitteln von Leselust an Kinder und Jugendliche stehen dabei im Fokus. So werden beispielsweise Lesungen an Schulen oder Bücher für die Klassenbibliotheken finanziert. Preisgeld: 1000 Euro.