Bundesamt: Geheime Kernwaffentests bald präziser nachweisbar

dpa Salzgitter. Unterirdische Kernwaffentests sollen nach Einschätzung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) schon bald besser nachweisbar sein. Ein neues Messsystem auf dem Berg Schauinsland bei Freiburg könne geringere Konzentrationen radioaktiver Edelgase in der Luft erfassen und Messung dadurch präziser machen, teilte die Bundesbehörde mit Sitz im niedersächsischen Salzgitter am Dienstag mit. Eine sechsmonatige Testphase im Auftrag der Organisation zur Überwachung des Internationalen Kernwaffenteststoppabkommens (CTBTO) sei im Januar beendet worden.

Das Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Berlin. Foto: Christoph Soeder/dpa/Archivbild

Das Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Berlin. Foto: Christoph Soeder/dpa/Archivbild

Dass seit dem Aufbau des internationalen Überwachungssystems Ende der 1990er Jahre mit Ausnahme von Nordkorea weltweit keine Atombomben mehr getestet worden seien, bezeichnete BfS-Präsidentin Inge Paulini als großen Teilerfolg für das Ziel der nuklearen Abrüstung. „Damit dies so bleibt, muss das Kontrollsystem ständig weiterentwickelt werden“, sagte Paulini. Mit der Erprobung des Messsystems in Baden-Württemberg habe das Strahlenschutzamt einen Beitrag geleistet.

Geheime Kernwaffentests aufzuspüren ist dem Bericht zufolge Aufgabe der CTBTO. Das BfS betreibt nach eigenen Angaben auf dem Schauinsland die einzige Messstation in Mitteleuropa, die hochempfindliche Radioaktivitätsmessungen dafür durchführen kann. Das neue System entnimmt demnach alle sechs Stunden Proben aus der Luft, vier Mal häufiger als das aktuelle System. Zudem soll es noch empfindlicher für radioaktive Stoffe sein.

© dpa-infocom, dpa:220201-99-932508/2

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Erstellt:
1. Februar 2022, 15:19 Uhr

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