Mutmaßliche IS-Mitglieder
Bundesanwaltschaft klagt zwei Syrer wegen Festnahmen und Folter für IS an
Die Bundesanwaltschaft hat zwei mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat angeklagt. Ihnen werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
Von red/AFP
Die Bundesanwaltschaft hat zwei mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien angeklagt. Wie die Ermittler am Donnerstag in Karlsruhe mitteilten, sollen die aus Syrien stammenden Khalil A. und Faiz Al S. seit August 2014 in ihrem Heimatland für den IS tätig gewesen sein. Dabei sollen sie in einer bewaffneten Festnahmeeinheit und in der Religionspolizei tätig gewesen sein, A. soll laut Anklageschrift auch Kämpfer ausgebildet haben.
Konkret werfen die Ankläger den beiden Beschuldigen vor, im August oder September 2014 zwei mutmaßliche IS-Gegner festgenommen zu haben, A. soll die Opfer ausgewählt haben. Bei einer weiteren Festnahme sollen sie das Privatauto eines Opfers für sich behalten haben. Außerdem sollen sie einen Mann gefoltert haben, dessen Ehefrau nicht ausreichend verschleiert gewesen sein soll. Der Mann soll an einer Zimmerdecke aufgehängt worden und mehrfach von A. mit einer Peitsche geschlagen worden sein.
Die beiden Angeklagten wurden am 11. März vergangenen Jahres festgenommen und sind in Untersuchungshaft. Die Anklage wurde zum Oberlandesgericht in Stuttgart erhoben. Es entscheidet über die Eröffnung einer Hauptverhandlung.