Entscheidung der Kultusminister
Bundesjugendspiele: Wettkampf darf wieder sein
Reform der Reform: Dass die Bundesjugendspiele seit diesem Schuljahr weniger leistungsorientiert sind, wurde vielfach kritisiert. Nun wollen die Kultusminister den Wettkampfcharakter wieder möglich machen.
![Bundesjugendspiele: Wettkampf darf wieder sein Die Bundesjugendspiele werden wieder reformiert.](/bilder/die-bundesjugendspiele-werden-wieder-reformiert-747912.jpg)
© dpa/Frank Rumpenhorst
Die Bundesjugendspiele werden wieder reformiert.
Von Lisa Welzhofer
Ab dem Schuljahr 2024/25 sollen die Bundesjugendspiele in den Grundschulen wieder ein Wettkampf sein dürfen. Das habe die Kommission Sport der Kultusministerkonferenz (KMK) einstimmig bei ihrer regulären Sitzung vergangene Woche entschieden, sagte ein Sprecher des Kultusministerium Baden-Württemberg auf Anfrage.
Damit wird eine Reform, die es erst seit diesem Schuljahr gibt, aufgeweicht: Waren die Bundesjugendspiele zuvor jahrzehntelang als Wettkampf konzipiert, werden sie seit diesem Schuljahr nur noch als Wettbewerb ausgerichtet. Das bedeutet: Wer zu den Besten gehört, orientiert sich nicht mehr – wie zuvor – an einer festgelegten Punktetabelle in Deutschland, sondern an den Leistungen der Kinder einer Schule innerhalb ihres Jahrgangs. Auch können Schulen beim Wettbewerb ohne die festgelegten Punktetabellen neben klassischen Disziplinen wie 50-Meter-Sprint oder Weitsprung noch andere Sportaufgaben anbieten - etwa Hürdensprint, Stoßen oder Drehwürfe.
„In Zukunft soll es den Schulen frei stehen, ob sie den Wettbewerb oder den Wettkampf wählen“, so der Sprecher des Ministeriums. Diese Empfehlung der Kommission Sport der KMK müsse nun noch durch den Ausschuss für die Bundesjugendspiele, dem auch Sportverbände angehören, beschlossen werden.
Im Vorfeld der Sitzung hatten sich Politiker für eine Rückkehr zum Leistungsprinzip ausgesprochen. So hatte etwa Hessens Kultusminister Armin Schwarz (CDU) der Bild-Zeitung gesagt: „Das Rad muss jetzt ganz schnell wieder zurückgedreht werden. Es geht in die völlig falsche Richtung, wenn wir unseren Kindern vermitteln, dass Leistung nichts mit dem Leben zu tun hat.“
Es soll um Freude am Sport gehen
Dem Stuttgarter Ministerium ist es vor allem wichtig, dass Kinder überhaupt an Bundesjugendspielen teilnehmen, so der Sprecher. „Unabhängig von der Angebotsform sollen die Kinder bei den Bundesjugendspielen zu hervorragenden Leistungen motiviert und angespornt werden, das Beste aus sich herauszuholen. Daneben soll auch die Vermittlung von Freude am Sport, Fairness, Respekt, Teamfähigkeit und sozialen Kompetenzen mit im Mittelpunkt stehen.“