Im Südwesten bleiben Busse stehen: Streik zum Schulbeginn
dpa/lsw Stuttgart. Belastung für Pendler und Schüler: Im Baden-Württemberg verkehren wegen eines Tarifkonflikts viele Busse nicht. Die Gewerkschaft Verdi will Streikende in der Landeshauptstadt versammeln.
Zum Start des Schuljahres im Südwesten hat eine neue Runde von Streiks im privaten Omnibusgewerbe begonnen. Im laufenden Tarifkonflikt der Branche wendet sich die Gewerkschaft Verdi nach eigenen Angaben gegen unbezahlte Standzeiten der Busse. Die Aktionen sollen noch bis zum Mittwoch dauern.
Betroffen waren laut Arbeitgeberverband WBO am Montag etliche Verbindungen im Linien- und Schülerverkehr im Land. „Das ist für Schülerinnen und Schüler wie auch für die Eltern bitter“, kritisierte Yvonne Hüneburg, Vizegeschäftsführerin des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO). Verdi nehme „keine Rücksicht auf die Schwächsten“ im öffentlichen Personennahverkehr, lautete der Vorwurf von Hüneburg.
Im Tarifstreit gehen es unter anderem um Pausenregelungen sowie Nacht- und Sonntagszuschläge. Der Ausgang der Verhandlungen hat Auswirkungen auf rund 9000 Busfahrer im Südwesten. Die Gespräche sollen am 21. und 22. September fortgesetzt werden.
Laut Verdi wurden rund 20 Betriebe bestreikt. Betroffen waren demnach zahlreiche Stadtverkehre, beispielsweise in Schwäbisch Hall, Reutlingen oder Göppingen. Auch der Überlandverkehr war den Angaben zufolge beeinträchtigt, beispielsweise in den Regionen Stuttgart oder Karlsruhe. Zu einer Demonstration und einer Kundgebung am Stuttgarter Karlsplatz erwartet Verdi am Dienstag mehrere Hundert Streikende.
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