BWIHK: Corona-Strategie, die Schließungen nicht nötig macht
dpa/lsw Stuttgart. Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) fordert von der Politik für kommendes Jahr eine Corona-Strategie, die weitere Branchenschließungen nicht nötig macht. „Es kann doch nicht die Lösung sein, sich auch im nächsten Jahr weiter im Kreis von Lockdown zu Hilfsprogrammen und Wiederanfahren zu bewegen. Das können wir uns volkswirtschaftlich schlichtweg nicht länger leisten“, sagte BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke am Donnerstag. Es brauche jetzt „Lösungsvorschläge für 2021, die verlässlich Geschäftsmöglichkeiten für alle in den Blick“ nähmen. Betriebe in Hotellerie, Gastronomie, Kunst, Kultur und weiten Teilen des stationären Handels erwarteten „endlich Planungssicherheit“.
Eine Umfrage ergab laut BWIHK, dass fast 42 Prozent von rund 1300 befragten Südwest-Betrieben einen Rückgang ihres Eigenkapitals beklagen. 34 Prozent der Unternehmen erwarten demnach für das Gesamtjahr Umsatzverluste von mindestens einem Viertel im Vergleich zu 2019. Und rund 26 Prozent der Betriebe kämpfen der Erhebung zufolge ungeachtet staatlicher Hilfen mit Liquiditätsproblemen.
Grenke sagte, die Verlängerung des Teil-Lockdowns sei für die betroffenen Branchen „eine weitere Hiobsbotschaft“, zumal der Dezember für viele Betriebe einer der umsatzstärksten Monate überhaupt sei. Die am Mittwochabend getroffenen Beschlüsse von Bund und Ländern sehen unter anderem vor, dass der Teil-Lockdown mit der Schließung etwa von Restaurants, Theatern, Fitnessstudios und Freizeiteinrichtungen bis zum 20. Dezember verlängert wird.