CDU-Generalsekretärin sieht Mitgliederbefragung kritisch
dpa/lsw Stuttgart. Wie wird die neue CDU-Spitze im Bund bestimmt? Eine Möglichkeit ist eine Mitgliederbefragung. Südwest-Generalsekretärin Huber sieht das mit Skepsis.
Die baden-württembergische CDU-Generalsekretärin Isabell Huber sieht eine Mitgliederbefragung zur Bestimmung einer neuen Parteispitze im Bund sehr skeptisch. Huber sagte in Stuttgart: „Vor der nächsten Wahl von Bundespräsidium und Bundesvorstand muss es eine breite Beteiligung der Mitglieder geben. Daran führt kein Weg vorbei.“ Die ersten Schritte hierzu seien bereits getan.
Doch Huber betonte: „Dabei gilt es auch, sich die Erfahrungen der CDU Baden-Württemberg in Erinnerung zu rufen. So haben wir beim Instrument der Mitgliederbefragung gesehen, dass dieses kein Allheilmittel ist, sondern auch Gräben weiter aufreißen kann.“ Huber spricht sich dafür aus, dass der Parteivorsitz von jemanden übernommen wird, der die verschiedenen Lager zusammenführt. „Wünschenswert wäre sicherlich, wenn sich ein Konsenskandidat herausstellen würde, hinter dem sich die breite Mehrheit der Partei versammeln kann.“
Die CDU will nach dem historischen Wahldebakel der Union mit Kanzlerkandidat Armin Laschet auf einem Sonderparteitag den kompletten Bundesvorstand neu wählen. Ob der Parteitag noch im Dezember oder erst im Januar stattfinden wird, ist offen.
Als mögliche Bewerber für die CDU-Spitze gelten vor allem der Wirtschaftsexperte Friedrich Merz, Gesundheitsminister Jens Spahn, der Außenpolitiker Norbert Röttgen, Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus und der Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann.
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