CDU-Sozialpolitiker fordert Erneuerung der Landespartei
dpa/lsw Stuttgart. Die Südwest-CDU muss sich nach dem historischen Verlusten bei der Bundestagswahl aus Sicht des Sozialflügels neu aufstellen. „Die CDU Baden-Württemberg muss sich in erster Linie inhaltlich erneuern, aber auch personell“, sagte Christian Bäumler, Landeschef der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die hohen Verluste seien nicht verwunderlich. „Die CDU hat nicht begriffen, dass man ohne das Thema soziale Gerechtigkeit keine Wahlen gewinnen kann.“
Es sei ein Fehler gewesen, den CDU-Wirtschaftsexperten Friedrich Merz in Baden-Württemberg so in den Vordergrund des Wahlkampfs zu stellen. „Eine Partei, die auf Friedrich Merz setzt, muss Stimmenverluste erleben“, sagte der Sozialpolitiker Bäumler. Die CDU habe sich wie der „verlängerte Arm“ der Arbeitgeberverbände und der Industrie aufgeführt. „Wenn die CDU meint, nur eine aufgeblasene FDP zu sein, dann kommen wir nicht voran.“
Die Südwest-CDU fiel am Sonntag wie die Bundespartei auf ein Rekordtief, blieb aber stärkste Kraft vor SPD und Grünen. Am Montagabend treffen sich Präsidium und Vorstand der Landes-CDU, um die Wahlergebnisse zu diskutieren. Am 13. November steht der Landesparteitag mit Vorstandswahlen an. Landesvorsitzender ist momentan Thomas Strobl, der auch Vize der Bundespartei ist.
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