Clubbetreiber protestieren gegen neue Corona-Verordnung
dpa/lsw Stuttgart. Vertreter von Clubs und Diskotheken im Südwesten kritisieren die neue Corona-Verordnung als „Schlag ins Gesicht“ für die Clubbetreiber. „Während nun alle anderen Branchen großzügigen Lockerungen ausgesetzt sind, wird das Nachtleben weiterhin massiv beschränkt und de facto unterbunden“, schreibt die Interessengemeinschaft Clubkultur Baden-Württemberg in einem am Montag veröffentlichten Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), seine Landesregierung und die Landtagsfraktionen. „Mit der bisherigen Regelung verlagert man das Feiern in den unkontrollierten illegalen/privaten Bereich und zeigt großes Misstrauen gegenüber einer ganzen Branche.“
Nach der neuen Verordnung dürfen Diskotheken und Clubs bei einer Inzidenz unter zehn mit einer Person pro zehn Quadratmeter öffnen. Liegt die Inzidenz über zehn, bleiben Discos und Clubs auch künftig geschlossen. Für die meisten Clubs bedeute die Zehn-Quadratmeter-Regelung Veranstaltungen mit zehn bis 20 Leuten - das sei „somit wirtschaftlich keineswegs tragbar“.
Die Interessengemeinschaft hatte sich im Januar gegründet, um der Szene einen höheren Stellenwert in der Politik und der Öffentlichkeit zu verschaffen. Insgesamt haben sich nach Angaben der Vereinigung bislang mehr als 120 Akteure aus rund 20 Städten angeschlossen.
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