Diskussion über Frauen in der katholischen Kirche

Comedian Carolin Kebekus: „Als Frau bist du Gläubige zweiter Klasse“

Die Kölner Kabarettistin Carolin Kebekus geht in einem Interview mit Positionen der katholischen Kirche zu Frauen hart ins Gericht. Der neue Stuttgarter Bischof Krämer sieht derweil einen möglichen Wandel in der Kirche – langfristig.

Carolin Kebekus wirft der katholischen Kirche Frauenfeindlichkeit vor.

© dpa/Rolf Vennenbernd

Carolin Kebekus wirft der katholischen Kirche Frauenfeindlichkeit vor.

Von epd/dpa

. Die Kölner Komikerin und Sängerin Carolin Kebekus wirft der katholischen Kirche Frauenfeindlichkeit vor. „Als Frau bist du eine Gläubige zweiter Klasse, es sei denn, du bist die Mutter des Messias“, sagte Kebekus der in Essen erscheinenden „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ, Freitag). „Frauen dürfen in der Kirche eben nicht so viel machen wie Männer.“ Mit diesem Thema spiele sie sehr gerne.

Dass die katholische Kirche eher negativ auf ihre Parodien reagiert, überrasche sie nicht. „Wie sollen sie auch, da würde ja das ganze Konstrukt ins Wanken kommen“, sagte die Grimme-Preisträgerin, die derzeit mit ihrem neuen Solo-Programm „Shesus“ auf Tournee ist.

Bischof Krämer sieht Öffnung des Diakonats als Möglichkeit

Frauen könnten in der katholischen Kirche schrittweise eine wichtigere Rolle spielen, sagte unterdessen der neue Stuttgarter Bischof Klaus Krämer. Gerade werde die Öffnung des Diakonats für Frauen diskutiert, sagte Krämer in der SWR-Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg“. „Das könnte ein erster Schritt sein.“ Dass es Priesterinnen gibt, werde sicherlich noch dauern. „Das kann ich mir im Moment noch nicht als eine Nahperspektive vorstellen“, sagte Krämer, der die Diözese mit rund 1,6 Millionen Mitgliedern seit Anfang Dezember leitet.

Im Oktober hatte Papst Franziskus der Weihe von Frauen zu Diakoninnen oder Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche eine klare Absage erteilt. In einem Abschlussdokument der Weltsynode hieß es später dann: „Die Frage des Zugangs von Frauen zum Diakonat bleibt offen.“

Die Komikerin Carolin Kebekus betonte zugleich, sie hinterfrage nicht den Glauben der Menschen. „Mir geht es rein um die Rolle der Frau in der Kirche, das treibt mich nach wie vor sehr um.“ Sie unterstützt nach eigenen Angaben die katholische Frauenrechts- und Reformbewegung „Maria 2.0“ und hat einen Verein gegründet, der Menschen hilft, die von Priestern sexuell missbraucht wurden.

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Erstellt:
20. Dezember 2024, 10:48 Uhr

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