Commerzbank und Deutsche Bank vor Fusion?
Deutsche Bank und Commerzbank geben womöglich Druck der Bundesregierung nach, die starke deutsche Kreditinstitute fordert
Geldhäuser - Seit Monaten wirbt Berlin für stärkere deutsche Banken. Deutsche Bank und Commerzbank beherzigen das nun womöglich.
Frankfurt (rtr). Die Deutsche Bank und die Commerzbank loten einem Insider zufolge eine mögliche Fusion aus. Der Vorstand der Deutschen Bank habe dazu informelle Gespräche mit der Commerzbank genehmigt, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Wochenende. Vorausgegangen waren monatelang Spekulationen über ein Zusammengehen der beiden größten deutschen Privatbanken und Druck der Politik, die Sorge vor einer erneuten Krise bei Deutschlands größtem Geldhaus hat. Die Deutsche Bank und die Commerzbank lehnten eine Stellungnahme ab.
Die Entscheidung des Deutsche-Bank-Vorstands fiel dem Insider zufolge schon vor längerer Zeit. Man befinde sich noch in einem sehr frühen Stadium, sagte er. Eine zweite Person sagte, eine Entscheidung werde innerhalb der nächsten Wochen fallen. Auch ein Großaktionär der Deutschen Bank forderte baldige Klarheit, ob man sich für oder gegen eine Fusion entscheide. „Die informellen Gespräche sollten nicht länger als drei bis fünf Wochen dauern“, forderte er. Ein Mandat des Aufsichtsrats für Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing gibt es einer Person aus dem Umfeld des Kontrollgremiums der Bank nicht. Ähnliches verlautete aus Kreisen des Commerzbank-Aufsichtsrats. Die niedrige Rentabilität gerade der Deutschen Bank mache der Politik angesichts der Konjunktureintrübung zunehmend Sorgen, hieß es in Regierungskreisen.
Durch den Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank entstünde das mit Abstand größte deutsche Geldhaus mit anfangs rund 130 000 Mitarbeitern weltweit, etwa 38 Millionen Kunden und einer Bilanzsumme von fast zwei Billionen Euro.