Achtung vor diesen Tricks!
Corona-Test positiv machen
Einige Lebensmittel können bei Corona-Selbsttests ein falsch positives Ergebnis hervorrufen. Welche das sind und wie das funktioniert, lesen Sie hier.

© Ana Belen Garcia Sanchez / shutterstock.com
Kann man das Ergebnis wirklich beeinflussen?
Von Lukas Böhl
In erster Linie sind Corona-Selbsttests ein wichtiges Hilfsmittel, um andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen. Allerdings bieten sie Tricksern auch die Möglichkeit, sich durch ein gefälschtes Ergebnis vor Verpflichtungen wie einer Klassenarbeit oder einer Prüfung zu drücken. Denn es gibt Wege, um den zweiten roten Strich ohne eine Corona-Infektion erscheinen zu lassen.
Wie kann man einen Corona-Test fälschen?
In einer Studie, die im „International Journal of Infectious Diseases“ erschienen ist, konnten Wissenschaftler nachweisen, dass verschiedene Limonaden, Energydrinks, alkoholische Getränke wie Wodka, Whiskey und Weinbrand sowie handelsübliches Mineralwasser und kohlensäurehaltiges Mineralwasser das Auftreten einer roten Testlinie bei Corona-Selbsttests hervorrufen können. Auch in einer anderen Studie konnten Selbsttests mit immerhin 10 von 14 Softdrinks so manipuliert werden, dass sie ein falsch positives Ergebnis anzeigten. Allerdings wurden die Flüssigkeiten in beiden Versuchen direkt auf den Test getropft. Vermengte man die Getränke zu gleichen Teilen mit der mitgelieferten Testlösung, zeigten die Tests ein negatives Ergebnis an. Unter Aufsicht und bei richtiger Anwendung ließe sich das Testergebnis auf diese Weise also nicht verfälschen. Aber warum funktioniert das überhaupt?
Warum kann man Selbsttest manipulieren?
Wenn eine Flüssigkeitsprobe auf einen Teststreifen aufgetragen wird, wird sie durch ein absorbierendes Material gezogen. Die Probe erreicht schließlich einen Streifen (T-Linie), der mit Antikörpern für das Zielmolekül bedeckt ist. Diese Antikörper sind auch an goldene Nanopartikel gebunden, die rot erscheinen und so die Position der Antikörper anzeigen. Wenn das gesuchte Molekül in der Probe vorhanden ist, binden sich die mit Gold markierten Antikörper an der T-Linie daran und werden rot, was auf dessen Vorhandensein hinweist. Der Test ist also positiv. Eine saure Lösung, wie Limonade, kann die Antikörper in der T-Linie stören, wodurch sie sich verklumpen und an der T-Linie festkleben. Aufgrund der Goldpartikel erscheint der Teststreifen dann rot und signalisiert ein falsch positives Ergebnis.
Lesetipp: Kann man abgelaufene Corona-Tests verwenden?
Kann man manipulierte Tests erkennen?
In einem Artikel, der in The Conversation erschienen ist, beschrieb Mark Lorch, Professor für Wissenschaftskommunikation und Chemie an der Universität von Hull in Großbritannien, wie man gefälschte Corona-Tests entlarven könne. Und zwar solle man die Tests mit der Testflüssigkeit, die mitgeliefert wird, auswaschen. Wurden diese mit einer säurehaltigen Flüssigkeit manipuliert, würde die Testlösung die normale Funktion der Antikörper wiederherstellen. Der T-Streifen würde verschwinden, wodurch sich das wahre Ergebnis zeige. Ob diese Methode allerdings immer funktioniert, ist fraglich. Im besten Fall wiederholt man einen Test, bei dessen Echtheit Zweifel bestehen oder verifiziert ihn durch eine PCR-Testung.