Dänemark beginnt mit Bauarbeiten für Fehmarnbelt-Tunnel

dpa Kopenhagen. Ein 18 Kilometer langer Tunnel soll Dänemarks Hauptstadt näher an Zentraleuropa rücken. Ab 2029 soll die feste Fehmarnbeltquerung die Fahrzeit für Autos, Lkw und Züge nach Kopenhagen verkürzen. Geplant sind eine vierspurige Autobahn und eine zweigleisige Bahnstrecke.

Eine Visualisierung des geplanten Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark mit dem Tunneleingang auf dänischer Seite bei Rodbyhavn. Der 18 Kilometer lange Tunnel unter der Ostsee soll Fehmarn und Lolland miteinander verbinden. Foto: ICONO A/S/Femern A/S/dpa

Eine Visualisierung des geplanten Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark mit dem Tunneleingang auf dänischer Seite bei Rodbyhavn. Der 18 Kilometer lange Tunnel unter der Ostsee soll Fehmarn und Lolland miteinander verbinden. Foto: ICONO A/S/Femern A/S/dpa

Nach jahrelanger Verzögerung werden in Dänemark die Bauarbeiten an der neuen Fehmarnbeltquerung aufgenommen. Zum Start ins neue Jahr sollte am Freitag auf dänischer Seite mit den Arbeiten begonnen werden, wie das dänische Verkehrsministerium mitteilte.

Im dänischen Rødby soll demnach zunächst eine Fabrik für die Tunnelelemente errichtet werden, in Lolland das Tunnelportal. Dann folgt die Produktion der Elemente und ihre Platzierung unter dem Meeresboden im Fehmarnbelt. Bereits 2020 war mit dem Bau eines Arbeitshafens in Rødby begonnen worden.

Nach 25 Jahren der Planung sei der Tag gekommen, an dem aus vielen Tausend Seiten an Analysen und Berichten endlich eine Baustelle werde, erklärte das Ministerium. „Eine der größten Bauarbeiten der dänischen Geschichte kann jetzt beginnen“, sagte Verkehrsminister Benny Engelbrecht. 2029 soll der Tunnel in Betrieb genommen werden.

Ursprünglich war für den kommenden Montag ein erster Spatenstich in Rødbyhavn geplant gewesen, die Veranstaltung ließ sich aufgrund der dänischen Corona-Beschränkungen aber nicht abhalten. Stattdessen gab es nun eine virtuelle Veranstaltung, bei der Engelbrecht symbolisch einen Spatenstich setzte. Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer war online dabei. „Dieses Projekt ist eine Riesenchance für Europa“, sagte der CSU-Politiker in einem Video. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz sagte, jetzt gehe es zunächst auf dänischer Seite los, nicht viel später aber auch in Deutschland.

Der geplante 18 Kilometer lange Tunnel von Fehmarn zur dänischen Ostsee-Insel Lolland ist umweltpolitisch besonders in Schleswig-Holstein umstritten. Unter anderem hatten sich zwei Umweltverbände und mehrere Fährunternehmen gegen die Planungen gewandt. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte die verbliebenen Klagen gegen das Milliardenprojekt aber Anfang November abgewiesen. Damit existiert auch auf deutscher Seite Baurecht für den Tunnel. Auf dänischer Seite bestand dies bereits seit 2015.

Ab 2029 soll die feste Fehmarnbeltquerung die Fahrzeit für Autos, Lkw und Züge nach Kopenhagen verkürzen. Geplant sind eine vierspurige Autobahn und eine zweigleisige Bahnstrecke. Mit dem Auto soll man künftig eine Stunde schneller von Kopenhagen nach Hamburg kommen, mit dem Zug bis zu zwei Stunden zügiger. Derzeit braucht man mit dem Wagen je nach Verkehrslage viereinhalb bis fünf Stunden, mit der Bahn im regulären Betrieb auf den schnellsten Verbindungen ähnlich lang.

© dpa-infocom, dpa:210101-99-869120/2

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Erstellt:
1. Januar 2021, 13:27 Uhr

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