Dammbruch
Weit mehr als 100 Menschen sind beim Dammbruch einer Eisenerzmine bei der brasilianischen Kleinstadt Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais ums Leben gekommen. Wie bei ähnlichen Katastrophen hatte sich eine undichte Stelle rasend schnell vergrößert und eine Kettenreaktion ausgelöst. Wasser- und Schlammmassen ließen das Bauwerk schließlich kollabieren.
Der Begriff Dammbruch wird auch metaphorisch für ein bestimmtes Fehlverhalten verwendet. Lange strikt Befolgtes wird ein einziges Mal nicht ausgeführt. Die Folge: Der Damm bricht. Das heißt: Eine kleine Unachtsamkeit, eine minimale Abweichung vom Normverhalten – und schon bricht das gesamte Gebäude des Lebens in sich zusammen. Ein solcher Vorgang deutet darauf hin, dass die Fundamente der Existenz schon lange brüchig und unterspült waren – wie bei einem realen Dammbruch.
Gebräuchlich ist auch die Redewendung „nicht ganz auf dem Damm sein“– im Sinne von sich matt, angeschlagen fühlen, nicht auf der Höhe sein.
In der Medizin spricht man von Perinealhernie oder Mittelfleischbruch. Bei diesem Dammbruch tritt eine Geschwulst aus Baucheingeweide durch die Körperwand im Bereich des Damms hervor. Beim Mann ist dies die Region zwischen After und Hodensack, bei der Frau die zwischen Anus und Scham.