Elsass

Daran starb die vermisste Lina laut Polizei

Der Fall bewegte die französisch-deutsche Grenzregion. Jetzt steht fest, die vermisste und tot aufgefundene Jugendliche Lina wurde wohl stranguliert. Zum Täter haben die Fahnder eine klare Erkenntnis.

Französische Gendarmen blockieren eine Straße während der Suche nach der im Elsass vermissten Jugendlichen Lina. (Archivbild)

© dpa/Frederick Florin

Französische Gendarmen blockieren eine Straße während der Suche nach der im Elsass vermissten Jugendlichen Lina. (Archivbild)

Von red/dpa

Die im Elsass über ein Jahr lang vermisste und im Oktober getötet aufgefundene Jugendliche Lina ist nach Angaben der Ermittler wahrscheinlich stranguliert worden. Da die Tote über ein Jahr in einem Wasserlauf gelegen habe, habe bei der Obduktion keine förmliche Todesursache mehr ermittelt werden können, teilte Staatsanwalt Alexandre Chevrier in Straßburg mit. An Kinn und Kiefer festgestellte Spuren deuteten aber darauf hin, dass die Jugendliche mit einer gefundenen Stofftasche erdrosselt wurde.

Die Feststellungen der Staatsanwaltschaft sind das wohl letzte Kapitel in einem Kriminalfall, der die französisch-deutsche Grenzregion lange in Atem gehalten hatte. Die Fahnder gehen davon aus, dass Lina von einem Mann getötet worden ist, dem sie am Tag ihres Verschwindens zufällig begegnet war und der sich inzwischen das Leben genommen hat. Alles deute auf diesen Mann als Täter hin, den die Ermittler im Übrigen für keine weitere ähnliche Tat verantwortlich halten, sagte der Staatsanwalt.

Die 15 Jahre alte Lina wurde entführt

Die damals 15-Jährige verschwand am 23. September 2023 auf dem Weg zum Bahnhof in einer kleinen Elsassgemeinde. Die Fahnder ermittelten, dass sie gar nicht in den Zug stieg. Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem Kleinwagen gesehen haben, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier gerieten.

In diesem Sommer schließlich stellten Fahnder ein im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg zugelassenes und gestohlenes Auto sicher, in dem sie DNA-Spuren, Linas Handtasche sowie Stricke fanden, mit denen die Jugendliche gefesselt wurde. Die Fahnder durchsuchten systematisch Waldgebiete, in denen das Auto des Tatverdächtigen nach der Auswertung von Ortungsdaten später längere Stopps einlegte. Schließlich fanden sie die Tote in Zentralfrankreich, Hunderte Kilometer von ihrer Heimat entfernt.

Der 43 Jahre alte Tatverdächtige, der längere Zeit mit dem gestohlenen Auto unterwegs war, nahm sich nach Sicherstellung des Wagens in Ostfrankreich das Leben. Zu Lina konnte er von den Fahndern nicht mehr befragt werden.

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Erstellt:
19. Dezember 2024, 19:58 Uhr

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