„Das Aus ist zu 100 Prozent gerechtfertigt“

BKZ-Bundestrainer: In unserer Facebook-Gruppe wird das deutsche Scheitern direkt nach dem Schlusspfiff analysiert

„Das Aus ist zu 100 Prozent gerechtfertigt“

Von Kornelius Fritz

Eine Niederlage gegen Südkorea? Damit hatte keiner gerechnet – weder unser zuvor so treffsicheres WM-Orakel Andile noch die rund 250 Mitglieder der Facebook-Gruppe BKZ-Bundestrainer. Dort wurde das Aus der deutschen Mannschaft in der Vorrunde gestern Abend direkt nach dem Schlusspfiff intensiv diskutiert. Tenor der zahlreichen Kommentare: Deutschland ist verdient ausgeschieden. „Wenn man nach drei Spielen wenig überzeugt hat, geht man völlig zu Recht raus“, schreibt etwa Patrick Künzer. Auch Gerd Raichle hat das Ausscheiden nicht überrascht: „Deutschland hat vor der WM nur gegen die Saudis gewonnen. Vorher haben sie fünf Spiele versemmelt. Wenn man Freundschaftsspiele und Testspiele nicht ernst nimmt, braucht man sich nicht wundern, wenn man so untergeht.“ Daniel Dettweiler erinnert derweil daran, dass vier der letzten fünf Weltmeister beim nächsten Turnier bereits in der Vorrunde ausgeschieden sind: „Good Bye, da hat uns wohl der Weltmeisterfluch erwischt“, lautet sein Kommentar.

Einige fordern die Ablösung
von Joachim Löw

Auf der Suche nach Gründen für das frühe Aus sparen die BKZ-Bundestrainer nicht mit Kritik an Trainer und Mannschaft: „Eine Mischung aus Überheblichkeit auf der einen und fehlender Kreativität auf der anderen Seite“, hat Ulrich Kohler als Gründe für das Ausscheiden ausgemacht. Auch das Urteil von Charley Graf fällt vernichtend aus: „Pomadig, überheblich und ganz einfach schlecht. Da gibt es gar nichts schön zu reden. Das Aus ist zu 100 Prozent gerechtfertigt.“

Und wie soll es jetzt weitergehen? „Die Zeit von Löw ist abgelaufen“, findet Flo Götz. Auch Selcuk Ardinei fordert die Ablösung des vor vier Jahren noch gefeierte Weltmeister-Trainers: „Löw muss seinen Hut nehmen. War eine unglaubliche arrogante Spielweise“, stellt er fest.

Armin Dobler hätte sich vom Bundestrainer mehr Risikobereitschaft gewünscht: „Ich fand Löw früher toll, aber das behäbige Querpassspiel, das er jetzt spielen lassen hat, ist unerträglich“. Kritik wird auch an Löws Personalauswahl geübt: „Wagner und Sané nicht mitzunehmen, ist ein Witz, wenn dafür Gomez und Müller dabei sind“, findet Simon Steinbach. Aber der Bundestrainer hat auch noch Unterstützer, so wie Gerd Raichle: „Jetzt haut nicht alle auf den Löw drauf. Er hat zwar viele Fehler gemacht, aber die letzten zwölf Jahre waren wir stolz auf ihn. Gebt ihm bis zur EM nochmals eine Chance.“

Andere sehen die Schuld für den schwachen WM-Auftritt vor allem bei den Spielern und fordern einen personellen Neuanfang in der deutschen Mannschaft: „Jetzt kann man sich mit den Jungen vom Confed Cup auf die EM vorbereiten“, schlägt Rainer Pfitzenmaier vor. Auch Joachim S. Rapp fordert den „Neuaufbau einer jungen Mannschaft, die auch mal wieder ,beißt‘“. Er hat diesmal vor allem einen Typen wie Bastian Schweinsteiger vermisst, „der wirklich bis zum Umfallen gekämpft und seine Mitspieler mitgerissen hat.“

Bei allem Frust über das frühe Aus des deutschen Teams gibt es aber auch Fußball-Fans, die sich trotzdem auf die weitere WM freuen: „Einfach positiv sehen: Jetzt können wir die WM ganz entspannt anschauen. Locker, ohne Aufregung“, kommentiert Joachim Kristen und fügt hinzu: „Andere Nationen können auch Fussball spielen. Viele mit mehr Herzblut und weniger Arroganz“.

Althüttes Bürgermeister Reinhold Sczuka nimmt das deutsche Debakel derweil mit Humor: Er postete ein Bild, bei dem die Tabelle der WM-Gruppe F auf dem Kopf steht – und Deutschland damit wieder ganz oben.

BKZ-Bundestrainer
bleiben am Ball Info Joachim Löw muss nach dem Ausscheiden seiner Mannschaft leider schon nach Hause fahren, aber die BKZ-Bundestrainer bleiben weiterhin bei der WM in Russland am Ball. Auch in den nächsten Wochen wird in unserer Facebook-Gruppe diskutiert, gefachsimpelt und gestritten. Wer mitmachen will, kann sich auch jetzt noch anmelden: Einfach die Seite www.facebook.com/BacknangerKreiszeitung aufrufen, dann auf Gruppen klicken und den BKZ-Bundestrainern beitreten. Man braucht dafür nur einen eigenen Facebook-Account.

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Erstellt:
28. Juni 2018, 06:00 Uhr

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