Das DRK in Backnang benötigt händeringend ein neues Auto
BKZ-Leser helfen Die Backnanger Rotkreuzler suchen dringend einen Krankentransportwagen. Ihr jetziger KTW ist in die Jahre gekommen. Er hat keine Zulassung mehr und müsste aufwendig repariert werden. Zudem dürfen nur drei ehrenamtliche Helfer den 4,5-Tonner fahren.
Von Florian Muhl
Backnang. Alexander Steinecke ist einer von rund 20 aktiven ehrenamtlichen Helfern bei der Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Backnang. Seine Aufgabe ist es beispielsweise, bei Großveranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt oder dem Straßenfest bereitzustehen, um im Notfall helfen zu können. Zudem muss der 39-Jährige hin und wieder Patienten befördern. Dazu steht dem Backnanger Deutschen Roten Kreuz ein Krankentransportwagen (KTW) zur Verfügung. Das zwölf Jahre alte Fahrzeug hat der Ortsverein auch durch die Unterstützung der Spendenaktion „BKZ-Leser helfen“ im Jahr 2017 erworben.
„Das Auto hat auch immer prima funktioniert“, bekräftigt Klaus-Dieter Fackler. „Doch es ist in die Jahre gekommen“, so der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins weiter. Mit dem Krankentransportwagen bringen die Helfer Menschen, die nicht selber fahren können oder liegend transportiert werden müssen, in die Klinik, zum Arzt oder zur Reha. Zur üblichen Ausstattung gehören Trage und Tragestuhl, Erste-Hilfe-Set und Notfallrucksack sowie eine einfache Sauerstoffanlage und meistens auch ein automatischer externer Defibrillator (AED).
Der 4,5-Tonner fiel beim medizintechnischen Tüv durch
Damit auch alles im Innenraum des KTWs so funktioniert, wie es soll, ist jährlich eine Überprüfung fällig, sozusagen ein medizintechnischer Tüv. Zudem muss der Wagen, wie jedes Auto auch, zur üblichen Hauptuntersuchung. „Leider hat unser 4,5-Tonner dieses Jahr die medizintechnische Prüfung nicht bestanden und ist somit zurzeit nicht mehr einsatzbereit“, so Fackler.
Damit die ehrenamtlichen Sanitäter und Rettungshelfer sowie Rettungssanitäter und Notfallsanitäter des Ortsvereins ihre Bereitschaftsdienste sicherstellen können, benötigen sie zwei Einsatzfahrzeuge, um auch Paralleldienste fachgerecht wahrnehmen zu können. Als Beispiel dafür nennt Fackler den vergangenen Weihnachtsmarkt in Backnang. „Da war’s so voll, da bin ich kaum durchgekommen. Da müssen wir mit einem Auto oben stehen und mit einem unten.“ Im Jahr 2019 konnte das Backnanger DRK – ebenfalls mit Unterstützung der BKZ-Weihnachtsspendenaktion – einen 3,5-Tonner als Bereitschaftsrettungswagen erwerben. Das zweite Fahrzeug, der Krankentransportwagen mit 4,5 Tonnen, hat wie erwähnt die Zulassung verloren. „Die Kosten für die medizintechnische Instandsetzung belaufen sich auf zirka 5000 Euro“, sagt Horst Simacher. „Hinzu kommt noch ein fahrzeugtechnischer Mangel, der ebenfalls behoben werden müsste. Die Reparaturen dafür kosten rund 4000 Euro, insgesamt also 9000 Euro“, so der stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins weiter.
Die Einsatzmöglichkeiten des 4,5-Tonners sind derzeit sehr beschränkt
Aber das ist nicht das einzige Manko. Da für das zwölf Jahre alte Fahrzeug mit 4,5 Tonnen Gesamtgewicht der Führerschein Klasse C erforderlich ist, können nur wenige Mitglieder der Bereitschaft dieses Auto fahren. Fackler zählt auf: „Es sind insgesamt nur drei Personen.“ Durch personelle Fluktuation hat sich die Anzahl der Personen mit der notwendigen Fahrerlaubnis in den vergangenen Jahren weiter verringert, erläutert der Vorsitzende. Die Einsatzmöglichkeiten sind somit sehr beschränkt. „Deshalb sind wir zu dem Entschluss gekommen, in dieses Fahrzeug nicht mehr zu investieren, sondern es auszutauschen.“
Die Vorteile eines kleineren Fahrzeugs
Der Backnanger DRK-Ortsverein wünscht sich jetzt einen neuen gebrauchten 3,5-Tonner, den jede und jeder der rund 20 aktiven Helferinnen und Helfer fahren darf, weil dieser mit dem Führerschein Klasse B gefahren werden kann. „Das würde uns die Arbeit wesentlich erleichtern“, sagt Fackler. Und der Vorsitzende rechnet vor: „Bei Inzahlungnahme unseres 4,5-Tonners rechnen wir mit einer Aufzahlung von 15000 bis 18000 Euro, je nach Angebot und Zustand des Wunschfahrzeugs.“