Sonne, Mond und Sterne im Januar 2025
Das neue Jahr startet mit Kaskade aus Sternschnuppen
Der Januarhimmel ist reich an hellen Sternen. Zudem gibt es die ersten Sternschnuppen des Jahres zu beobachten. Auch Saturn und Mond bieten ein besonderes Schauspiel.
Von Hans-Ulrich Keller (dpa)/Markus Brauer
Himmelsgucker haben im Januar 2025 wieder gute Chancen auf Sternschnuppen und Planetensichtungen.
Venus
Bald nach Sonnenuntergang leuchtet im Januar knapp über dem Westhorizont ein heller Planet auf: die Venus, unser innerer Nachbarplanet. Sie eröffnet den Jahresreigen als Abendstern und übertrifft mit ihrem Glanz alle anderen Gestirne – vom Mond abgesehen. Zu Jahresbeginn geht Venus eine gute halbe Stunde nach 20 Uhr unter, zum Ende des Monats gegen 21.30 Uhr.
Jupiter
Auch Jupiter zählt zu den hellen Planeten der Winternächte. Der Riesenplanet steht im Sternbild Stier und zählt zu den Glanzpunkten des Abendhimmels. Vom Morgenhimmel beginnt er sich allmählich zurückzuziehen.
Mars
Mitte Januar kommt Mars im Sternbild Zwillinge in Opposition zur Sonne. Damit ist er die ganze Nacht am Firmament vertreten. Nach Venus und Jupiter ist unser äußerer Nachbar der dritthellste Planet und strahlt unübersehbar.
Saturn
Saturn kann noch am Abendhimmel weit im Südwesten erspäht werden. Venus und Saturn stehen nahe beieinander - die wesentlich hellere Venus kann helfen, Saturn im Horizontdunst zu finden. Vom 16. bis 18. wandert Venus an Saturn vorbei.
Gleich zu Jahresbeginn bietet der Ringplanet ein interessantes Schauspiel: Er wird am 4. Januar gegen 18.30 Uhr vom zunehmenden Mond bedeckt, der eine schmale Sichel zeigt. Nach rund einer Stunde taucht Saturn hinter dem Mond wieder hervor. Die genauen Uhrzeiten dieses kosmischen Schauspiels sind ortsabhängig und weichen um ein paar Minuten voneinander ab.
Merkur lässt sich im Januar nicht blicken.
Sternschnuppen
In der ersten Januarwoche bescheren die Quadrantiden Himmelsbeobachtern etliche Sternschnuppen. Die meisten Meteore sind am Abend des 3. Januar gegen 18 Uhr zu erwarten. Bis zu hundert Sternschnuppen sollen pro Stunde aufflammen. In manchen Jahren wurden sogar über 200 Meteore pro Stunde gezählt. Die Quadrantiden entströmen scheinbar dem Sternbild Bootes, weshalb man auch von Bootiden spricht. Als Ursprungskomet des Stromes wurde der Komet 96P/Machholz ausgemacht.
Der abendliche Winterhimmel ist reich an hellen Sternen. Fast im Zenit sieht man gegen 22 Uhr die helle Kapella im Fuhrmann. Im Süden nimmt der Himmelsjäger Orion mit den hellen Sternen Beteigeuze und Rigel seinen Platz ein. Während der Riesenstern Beteigeuze rötlich leuchtet, sendet Rigel ein bläulich weißes Licht aus.
Sternenhaufen
Dem Himmelsjäger folgen die beiden Hunde. Im Großen Hund funkelt Sirius intensiv bläulich weiß, während Prokyon im Kleinen Hund leicht gelblich erscheint. Hoch im Südosten sieht man das Sternenpaar der Zwillinge mit ihren beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Hoch im Westen nimmt der Stier mit seinem hellen, orangen Hauptstern Aldebaran seinen Platz ein.
Im Stier finden Fernglasbeobachter die beiden prominenten Sternhaufen Plejaden und Hyaden. Sie werden auch Siebengestirn und Regengestirn genannt. Die sechs hellen Sterne Kapella, Aldebaran, Rigel, Sirius,Prokyon und Pollux bilden das sogenannte Wintersechseck, gewissermaßen das Pendant zum Sommerdreieck.
Tief am Osthimmel ist bereits der Löwe erschienen, ein Vorbote des kommenden Frühlings. Sein Hauptstern heißt Regulus, was kleiner König bedeutet.
Neumond
Am 13. Januar tritt um 23.27 Uhr die Vollmondphase ein. In der Vollmondnacht steht der Erdtrabant hoch in den Zwillingen. Am 8. Januar passiert er in 370.171 Kilometern Distanz seinen erdnächsten Bahnpunkt. Neumond wird am 29. Januar m 13.36 Uhr erreicht.
In der Nacht vom 13. auf 14. Januar begegnet der Vollmond dem hellen Nachbarplaneten Mars im Sternbild Zwillinge beim Brüderpaar Kastor und Pollux – so heißen die Zwillings-Hauptsterne.
Sonne
Die Sonne verlässt am 19. Januar um 21 Uhr das Sternbild Schütze und wechselt in das Sternbild Steinbock. Zur gleichen Zeit tritt sie in das Tierkreiszeichen des Wassermanns. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt um fast sechs Grad zu, die Tageslänge wächst um rund eine Stunde.
Die Erde passiert am 4. Januar ihren sonnennächsten Bahnpunkt, das sogenannte Perihel. An diesem Tag ist die Sonne von uns 147.105.780 Kilometer entfernt. Das Sonnenlicht ist somit acht Minuten und zehn Sekunden zur Erde unterwegs. Anfang Juli, wenn die Erde in Sonnenferne ihre Bahn zieht, braucht das Sonnenlicht siebzehn Sekunden länger, um uns zu erreichen.