Talkshow im ZDF
Das waren die Gäste bei Markus Lanz
Markus Lanz empfängt von Dienstag bis Donnerstag verschiedene Gäste in seiner Talkshow. Das sind die aktuellen Gäste.
Von Lotta Wellnitz/Laureta Nrecaj
Markus Lanz diskutierte in seiner gleichnamigen Talkshow am Donnnerstagabend mit seinen Gästen zu später Stunde über die anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland sowie die AfD. Außerdem ging es um die anhaltenden Nachwirkungen derDDR.
Das waren die Themen und Gäste am 29. August um 23:25 Uhr im ZDF:
- Hasnain Kazim - Der Bestsellautor fuhr mit dem Rad über 3000 Kilonetter durch alle Bundesländer. In der Sendung zeichnet er ein Stimmungsbild Ostdeutschlands vor den drei anstehenden Landtagswahlen.
- Marc Felix Serrao - Der Journalist und Leiter des Berliner "NZZ"-Büros analysiert den AfD-Höhenflug. Er meint: „Die Ausgrenzung hat diese Partei großgemacht. Wer sie wieder kleinkriegen will, muss sie mitregieren lassen.“
- Anna Lehmann - Die "taz"-Redakteurin diskutiert über den richtigen Umgang mit der AfD in Sachsen und Thüringen. Außerdem beleuchtet sie die bis heute anhaltenden Nachwirkungen der DDR.
- Dirk Oschmann - Der Leipziger Autor des Buches „Der Osten – eine westdeutsche Erfindung“ spricht über die Stigmatisierung Ostdeutschlands. Zudem erläutert er, warum das BSW und die AfD im Osten so erfolgreich sind.
ZDF-Mediathek: Lanz gestern
Hintergrund: Viele Menschen in Ostdeutschland können sich aus Sicht des Historikers Ilko-Sascha Kowalczuk weiterhin nicht vom autoritären Staatsverständnis der ehemaligen DDR lösen. „Womit Ostdeutsche offenbar ein Problem haben, ist der freiheitliche Staat“, sagte er. Stattdessen hingen sie autoritären Führungspersonen wie Russlands Präsident Wladimir Putin oder dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban an und sehnten sich „nach einer Diktatur der Mehrheit“.
Kowalczuk führt das auf eine „Diktaturschädigung“ zurück, die alle Menschen in der DDR erfahren hätten. „Niemand entkam der Propaganda, niemand dem System der Lüge, der Kälte, des Hasses“, erklärte Kowalczuk. Das habe Spuren hinterlassen, die man sich bewusst machen müsse. „Wer es nicht überwindet, gibt es weiter, ob er will oder nicht.“
So sei auch zu erklären, dass viele junge Menschen in Ostdeutschland, die nach der Wende geboren wurden, bei Wahlen zu extremen Parteien neigten. „Der Abendbrottisch ist eine ganz entscheidende Sozialisationsinstanz“, so der Historiker. Vieles werde dort an die Kinder weitergegeben, auch Enttäuschung und Kränkung. Dass bei den kommenden Wahlen AfD und BSW gerade unter jungen Menschen in Ostdeutschland viele Stimmen erwarten können, sei Ausdruck dieser „Familiensozialisation“.
Seit 2008 wird die Talkshow von Markus Lanz im ZDF ausgestrahlt. Die Sendung des gebürtigen Südtirolers wird von Dienstag bis Donnerstag in einem Hamburger Fernsehstudio aufgezeichnet und am späten Abend im ZDF ausgestrahlt – oft zeitversetzt, manchmal auch live. Die Sendezeit liegt meist bei 23.15 Uhr - kann aber je nach Rahmenprogramm auch variieren. Die Lanz-Videos sind in der Mediathek des ZDF abrufbar.