ZDF-Talkshow
Das waren die Gäste bei Markus Lanz
Markus Lanz empfängt von Dienstag bis Donnerstag verschiedene Gäste in seiner Talkshow. Wer war gestern im ZDF zu Gast?
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© ZDF und Markus Hertrich/Markus Hertrich
Markus Lanz hat gut lachen.
Von Michael Bosch
Markus Lanz diskutierte in seiner Talkshow am Mittwochabend wieder mit verschiedenen Gästen. Wegen der Zusammenfassung der Fußball-Champions-League begann die Sendung erst um Mitternacht. Es ging um den Holocaust und die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft in Deutschland.
Das waren die Gäste am Mittwoch, 12. Februar, um 00.00 Uhr im ZDF:
- Eva Szepesi (Holocaust-Überlebende): Sie ist eine der letzten Shoa-Überlebenden. Mehr als 50 Jahre schwieg sie über ihre Erlebnisse. Heute spricht die 92-Jährige für all jene, die nicht mehr sprechen können. Sie sieht es als Lebensaufgabe, mit ihrer Geschichte gegen den wachsenden Rechtspopulismus zu kämpfen.
- Marcel Reif (Journalist): Sein Vater entkam nur knapp dem Todeslager. Reif schildert aus der Sicht der zweiten Generation, wie es ist, wenn Eltern schweigen – und wie man mit diesem Schweigen umgeht. Mit Blick auf die aktuelle politische Lage warnt er vor einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft.
Rechtsruck und Holocaust bei Lanz im ZDF
Hintergrund: Die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz will mit einer neuen Online-Lektion der Desinformation von Holocaust-Leugnern entgegentreten. Die Entwicklung des Internets begünstige die Verbreitung solcher Ideologien, sagte Gedenkstätten-Sprecher Pawel Sawicki der Nachrichtenagentur PAP. „Die Leugnung des Holocausts ist nichts anderes als eine Verschwörungstheorie, die auf Lügen und Hass aufbaut.“ Die Online-Lektion, die auch als Podcast bei dem Streamingdienst Spotify angeboten wird, ist in verschiedene Kapitel unterteilt. Sie werfen einen Blick auf die Strategien der Holocaust-Leugnung und ihren ideologischen Hintergrund, analysieren aber vor allem die spezifischen Mythen und Lügen, die von den Leugnern verbreitet werden.
Zu den Falschinformationen gehört etwa die Behauptung, das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz sei von einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes besucht worden. Diese habe an den dortigen Bedingungen für die Häftlinge nicht auszusetzen gehabt. Die Online-Lektion klärt auf: Der IRC-Abgesandte Maurice Rossel habe das Lager am 27. September 1944 zwar besuchen wollen, sei aber nicht hineingelassen worden. Ein Offizier habe ihm lediglich erzählt, dass Postsendungen für die Gefangenen vollständig übergeben würden. „Rossel war nicht im Teil des Lagers, in dem sich die Häftlinge befanden, geschweige denn in Auschwitz-Birkenau, wo sich die Gaskammern befanden, und hatte daher keine Kenntnis von den Lebensbedingungen der Häftlinge oder dem Massenmord an Menschen in Auschwitz“, stellt die Online-Lektion klar.
Das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau steht symbolhaft für den Holocaust und das Grauen des Nationalsozialismus. Rund 1,1 Millionen Menschen starben hier zwischen 1940 und 1945, die meisten von ihnen waren Juden. Sie wurden erschossen, in Gaskammern ermordet oder starben an Hunger und Krankheiten.
ZDF-Mediathek: Lanz gestern
Während die Show ursprünglich einen breiten Mix aus Unterhaltung und Gesprächen mit Menschen mit interessanten Lebensgeschichten bot, hat sich der Fokus seit der Corona-Pandemie 2020 verstärkt in Richtung politischer Diskussionen verschoben. Wer die Sendung nicht zur Ausstrahlungszeit am Fernsehgerät verfolgen kann, hat die Möglichkeit, Markus Lanz und seine Gäste im ZDF-Livestream oder später in der ZDF-Mediathek anzuschauen. Dort bleiben die Folgen für einen Monat nach der Erstausstrahlung verfügbar.