Der zweite Teil des Weissacher Auenparks kann folgen

Der Spielplatz Kammerhofweg steht kurz vor der Fertigstellung. Nun hat der Gemeinderat seine Zustimmung zum zweiten Bauabschnitt des Projekts Auenpark gegeben. Im Anschluss an den Spielplatz soll ein naturbelassener Beobachtungs- und Erholungsraum entstehen.

Demnächst können wieder Kinder auf dem Spielplatz Kammerhofweg toben. Neu ist unter anderem der Kletterwald. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Demnächst können wieder Kinder auf dem Spielplatz Kammerhofweg toben. Neu ist unter anderem der Kletterwald. Foto: Alexander Becher

Von Melanie Maier

Weissach im Tal. Der erste Bauabschnitt des Naherholungsgebiets Auenparks in Oberweissach steht kurz vor der Vollendung: Der Spielplatz Kammerhofweg kann demnächst in Betrieb genommen werden. Dort sind unter anderem ein Wasserspielplatz und ein Kletterwald entstanden. Die Fertigstellung habe sich witterungsbedingt verzögert, erklärte Landschaftsarchitekt Daniel Bok vom zuständigen Planungsbüro Roosplan aus Backnang in der jüngsten Weissacher Gemeinderatssitzung: „Der Boden war zeitweise wenig tragfähig für große Maschinen.“ Doch nun soll es nicht mehr allzu lange dauern, bis wieder Kinder auf den Spielgeräten herumturnen und auf dem Gelände toben können.

Darüber hinaus hat der Gemeinderat nun auch noch die Umsetzung des zweiten Bauabschnitts bewilligt – vorausgesetzt, der in Aussicht gestellte Zuschuss des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald wird auch genehmigt (wir berichteten). Von den geschätzten 330000 Euro, die der Teilbereich kosten soll, würde der Naturpark genau 166200 Euro übernehmen.

Ufervegetation kann sich mit Biotop verbinden

Bei dem zweiten Bauabschnitt handelt es sich um eine sogenannte Renaturierungs- und Sukzessionsfläche – eine Fläche also, die sich selbst überlassen werden soll. Dort soll sich der Däfernbach wieder an seinen ursprünglichen Verlauf annähern, mit Gehölzrandstreifen und Schilfbewachsung. Heimische Tiere und Pflanzen sollen auf der Fläche ein Zuhause finden. „Das Ganze soll ein Beobachtungs- und Erlebnisraum werden“, erklärte Daniel Bok.

Er erläuterte noch einmal im Detail, was im zweiten Bauabschnitt passieren soll. Ein asphaltierter Feldweg nahe der Uferböschung nördlich des Däfernbachs soll rückgebaut werden. Dadurch könne sich die Ufervegetation direkt mit dem nördlich angrenzenden Biotop verbinden, so Bok. Eine kleine Fußgängerbrücke südlich der Pegelmessstelle des Hochwasserrückhaltebeckens Däfern-/Glaitenbach müsse abgerissen werden, dafür sollen eine überfahrbare Brücke sowie ein Holzsteg für Fußgänger neu geschaffen werden. Einige Bäume und Büsche werden angepflanzt, Totholz und Felsen sollen eine Struktur vorgeben.

Darüber hinaus soll ein Naturerlebnispfad mit insgesamt acht Stationen Einblicke in das Leben der gebänderten Prachtlibelle bieten und dabei Verständnis für das sensible Zusammenspiel von Flora und Fauna wecken. Der Pfad soll durch den gesamten Auenpark, von der Sukzessionsfläche bis zum Schulbauernhof der Naturparkschule entlang des Däfernbachs, führen. Alles in allem führt der Auenpark rund 350 Meter am Däfernbach entlang und nimmt eine Fläche von etwa 2,5 Hektar ein.

Hohe Kosten durch Brückenbauwerke

Bis zum 30. Juni 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Als ökologische Abrundung für den Auenpark wäre das ein tolles Projekt“, kommentierte Bürgermeister Daniel Bogner die Planung des zweiten Bauabschnitts. Außerdem gehe es auch um die Aufwertung des Ortsteils Oberweissach. Bei den Gemeinderätinnen und -räten stieß das schon mehrfach besprochene Vorhaben größtenteils auf Zustimmung. „Bei einer Markungsbegehung vor ein paar Wochen habe ich das Vergnügen gehabt, mir das Ganze vor Ort noch mal anzusehen. Ich begrüße ausdrücklich, dass das kommt“, sagte etwa Luciano Longobucco (CDU/FWV).

Thomas Heller (UBL) merkte an, dass durch das Projekt auch landwirtschaftliche Fläche verloren gehe und erkundigte sich nach dem Zustandekommen der hohen Kosten für den zweiten Bauabschnitt. Die Brückenbauwerke, aber auch das Anlegen der Flächen würden diese verursachen, antwortete Landschaftsarchitekt Daniel Bok. Es handele sich jedoch um eine sehr frühe Kostenschätzung, fügte er hinzu. „Im Laufe der Zeit wird sie sich noch konkretisieren.“ Er gehe davon aus, dass die Gesamtkosten sich aber tendenziell eher nach unten entwickeln würden, sagte Bok. Bürgermeister Daniel Bogner merkte an, dass es sich vor dem Hintergrund der großen Förderkulisse um eine einmalige Gelegenheit für die Gemeinde handele. Ihm sei der zweite Bauabschnitt eine Nummer zu groß, setzte Günter Sanzenbacher (CDU/FWV) dem entgegen. Den ersten Bauabschnitt, den Spielplatz, habe er hingegen komplett mitgetragen.

Bei der Abstimmung enthielten sich Thomas Heller und Irmgard Hestler (SPD), Günter Sanzenbacher stimmte dagegen. Das restliche Gremium befürwortete die Umsetzung des Projekts.

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Erstellt:
14. Juni 2023, 06:00 Uhr

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