Des ischludlampaleer!

Täglich neu: Landestypisches für Einheimische und Reigschmeckte

Heute lassen wir alle Fans des schwäbischen „Zweder“ zu Wort kommen – und beginnen mit einem Beitrag von Roland Gendle aus Plüderhausen, der auch das wunderschöne schwäbische Wort „ferndich“ (letztes Jahr) enthält: „Wenn man zu meiner Tante, geboren 1902, sagte: ,Heut hosch aber en schena Zweder a!‘, isch zur Antwort komma: ,Den hanne scho ferndich geht.‘“

Renate Hofmann schreibt uns: „En ,Zweder‘ war bei meira Dande vom Welzemr Wald en Pullover, ond a ,Jagg‘ isch en ,Kiddl‘. Mr sagt au ,Jäggle‘ ond ,Kiddele‘. Weil do doba isch’s meischd en Kiddl käldr als bei ons.“

Waltraud Rammler aus Beutelsbach erzählt: „Den Ausdruck ,Zweder‘ kenne ich auch noch. Meine Großmutter (Jahrgang 1884) nannte wollene Oberteile so. In meiner Kindheit hatte sich schon der Ausdruck ,Pulli‘ durchgesetzt. Bei der Gelegenheit fallen mir gleich noch die ,Nielonschdrempf‘ ein, die nach dem Krieg Furore machten: die Nylonstrümpfe! A jede Frau hodd se hann wella.“

„Zum aktuellen Thema ,Zwederle und Kittele‘ und anderen Dingen zum Anziehen, fällt mir ein Begriff ein, der mir als Kind des Öfteren begegnete“, schreibt Hartmut Singler aus Remshalden. „So hörte ich die Oma sagen: ,So hosch heit wieder mol dein ,Lamberdscheck‘ ah!‘

Ich bringe das mit einer groben Stoffjacke in Verbindung. Der Begriff kommt wohl vom englischen ,Lumberjack‘, was direkt übersetzt ,Holzfäller‘ heißt. Wer weiß mehr darüber zu sagen?“

Dorothee Schreiner aus Nürtingen meldet sich mit diesem Beitrag: „Zum ,Zweder‘ fällt mir der zweite Vers von ,Wenn alle Brünnlein fließen . . .‘ ein. Darin heißt es: ,So herzig wie mei Peterle / isch gar nix auf dr Welt / mit seinem roten Zwederle er mir so gut gefällt.‘“ Darauf weisen dankenswerterweise auch Gerlinde Holzwarth aus Marbach-Rielingshausen und Gudrun Mohr hin.

Von Frau Mohr stammt auch diese kleine Geschichte: „Ich besuchte die Haushaltsabteilung unseres Warenhauses. Eine freundliche junge Verkäuferin fragte nach meinen Wünschen. ,Ich suche eine Fliegenklatsche‘, sagte ich. Darauf sie: ,So, so, en Muggabatscher welled se.‘ Wir brachen beide in Gelächter aus. Ich lobte sie und wollte sie einem schwäbischen Test unterziehen. Ich fragte: ,On was isch ,ludlampaleer‘? Das hübsche Gesicht war hilflos. Doch aus dem Hintergrund ertönte eine Stimme: ,Des isch doch klar, des isch leer, do isch nex me dren, des isch fazzaleer, eifach ludlampaleer!‘ Ich war sprachlos, denn die Antwort kam von einem jungen Mann. Sage noch einer, unsere Jugend vernachlässige unseren schönen Dialekt . . .“

Vorab schon mal vielen Dank für zahlreiche Grießschnitten-Geschichten, die uns gestern erreicht haben. Wir veröffentlichen die Beiträge, wenn’s das nächste Mal ums Essen und Trinken geht, also am kommenden Dienstag. Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Gudrun Schmid aus Backnang: „Neulich unterhielten sich meine Nachbarn übers Wetter. Die Sonne schien und der Kommentar lautete: ,Wenn’s so bleibt, regnets net!‘“ (jan)

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Erstellt:
6. Februar 2019, 03:14 Uhr

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