Gesundheit

Deshalb ist Grapefruit gefährlich

Gesund und gefährlich? Die Grapefruit kann das Immunsystem stärken und den Blutdruck senken – Manche Medikamente vertragen sich jedoch nicht mit der vitaminreichen Zitrusfrucht – was unerwünschte Folgen haben kann.

Eine halbe Grapefruit enthält die gesamte Tagesmenge an Vitamin C, die der Körper benötigt.

© IMAGO/Panthermedia/Copyright: xDreamstimexBoarding1

Eine halbe Grapefruit enthält die gesamte Tagesmenge an Vitamin C, die der Körper benötigt.

Von Lenya Trautmann

Die Grapefruit gilt zweifellos als nahrhaftes Nahrungsmittel. Durch ihren hohen Vitamin C- und Kaliumgehalt wird der Zitrusfrucht auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem nachgesagt.

Außerdem soll sie selbst Hautunreinheiten verbessern und den Blutdruck senken können. „Das ist die gute Nachricht“, heißt es auf der Internetseite der medizinischen Fakultät der Harvard Universität in den USA, der „Harvard Health“.

Grapefruit blockiert Aufnahme des Medikaments

Die schlechte Nachricht? Der Saft der Grapefruit kann mit Dutzenden von Medikamenten interagieren und teilweise gefährliche Wechselwirkungen auslösen. Bei der Einnahme von Medikamenten sorgt das Enzym „CYP3A4“ für den Abbau des Wirkstoffs im Körper. Eine in der Grapefruit enthaltene Chemikalie hemmt jedoch die Aufnahme des Medikaments durch das Enzym. Dadurch kann das Medikament leichter vom Darm in den Blutkreislauf gelangen und verbleibt länger im Körper, anstatt verstoffwechselt zu werden.

Die Folge: Zu viel Wirkstoff im Blutkreislauf, was die Wirkung verstärkt – und mehrere Tage anhalten kann. Wenn Medikamente schon bei geringer Überdosierung starke Nebenwirkungen auslösen können, kann dies gefährlich werden. Laut „Harvard Health“ kann ein einziges Glas die Wirkung des Medikaments um 50 Prozent verringern. Da die Wirkung des Safts nur langsam nachlässt, ist ein Drittel der Wirkung noch nach 24 Stunden vorhanden.

Welche Medikamente dürfen nicht eingenommen werden?

Folgende Medikamente sollten laut der Verbraucherzentrale „auf keinen Fall“ mit Grapefruitsaft kombiniert werden:

– Cholesterinsenker (Atorvastatin, Lovastatin, Simvastatin),

– Beruhigungsmittel (so genannte Benzodiazepine wie Diazepam oder Lorazepam),

– Kalziumkanalblocker ( Medikamente gegen Bluthochdruck und andere Herzerkrankungen)

– Medikamente zur Behandlung von Erektionsstörungen und Lungenhochdruck (sogenannte PDE-5-Hemmer).

Wird eines der Medikamente eingenommen, wird empfohlen sich vor des Konsums von Grapefruit oder Grapefruitsaft an den Hausarzt oder einen Apotheker zu wenden.

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Erstellt:
9. Juli 2024, 15:32 Uhr

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