Deutsche halten sich nicht für sehr freundlich

Umfrage: Bürger glauben, hilfsbereit zu sein – aber nicht gastfreundlich

Berlin /DPA - Die Menschen in Deutschland sind von der Freundlichkeit ihrer Mitbürger nicht sonderlich beeindruckt. Das zeigen die Ergebnisse einer internationalen Online-Befragung durch das Basel Institute of Commons and Economics. Die Befragten waren aufgerufen, auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 10 (hoch) anzukreuzen, wie sie die Freundlichkeit der Menschen in ihrem Land einschätzen. Für Deutschland und Italien ergab sich dabei jeweils ein Durchschnittswert von 6,5 Punkten. Extrem freundlich schätzen dagegen die Bewohner der Zentralafrikanischen Republik ihre Landsleute ein. In dem von Armut und Konflikten geprägten Land liegt der Wert bei rekordverdächtigen 8,9 Punkten. Wer nun aber meint, ein bewaffneter Konflikt lasse die Menschen in Dörfern und Nachbarschaften automatisch näher zusammenrücken, irrt, wie ein Blick auf andere Konfliktregionen zeigt. Im Jemen (6,6) und im Südsudan (5,0) schätzen die Befragten die Freundlichkeit ihrer Mitbürger niedriger ein.

Etwas besser als die Freundlichkeit schätzen die Menschen in Deutschland die Hilfsbereitschaft ihrer Mitbürger ein (7,0 Punkte). Weniger rosig ist das Bild den Angaben zufolge in puncto Gastfreundlichkeit (6,0 Punkte), wo Deutschland auf einem Niveau liegt mit Italien, Ghana und Bangladesch. Die Ergebnisse der Befragung zeigen außerdem: Besonders überzeugt von der Gastfreundlichkeit der eigenen Bevölkerung ist man im Sudan (9,6 Punkte) und in Äthiopien (8,9 Punkte). Für Österreich errechneten die Forscher dagegen nur einen Wert von 6,4.

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Erstellt:
12. März 2019, 03:04 Uhr

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