Wegen Gefahr durch Huthi-Angriffe
Deutsche Marine meidet Rotes Meer
Wegen der akuten Gefahr durch Huthi-Angriffe umfahren die meisten großen Reedereien das Rote Meer. Auch die deutsche Marine wählt nun andere Wege.
Von red/AFP
Wegen der akuten Bedrohungslage umfährt die Bundesmarine das Rote Meer weiträumig. Die beiden deutschen Marineschiffe „Baden-Württemberg“ und „Hessen“ verzichten auf ihrer Rückreise aus Indien nach Europa auf eine Fahrt durch den Suezkanal und nehmen den weitaus längeren Weg um Afrika, wie ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin sagte. Grund dafür sei, dass die schiitischen Huthi-Milizen im Jemen, einem Anrainerstaat des Roten Meers, in der Lage seien, „durchaus komplexe Luftangriffe durchzuführen“.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe die Entscheidung getroffen, weil die Bedrohungslage „hoch“ sei, sagte der Ministeriumssprecher. Eines der beiden Schiffe sei noch nicht mit einer ausreichenden Luftverteidigungstechnik versehen.
„Die Priorität liegt auf der Sicherheit der Besatzung“, sagte der Sprecher. Die Fahrt um Afrika solle schnell erfolgen, für die Besatzung ergebe sich daraus „kein Nachteil“. Zuerst hatte der „Spiegel“ über die Entscheidung des Ministers berichtet.
Meiste Reedereien umfahren Seegebiet
Seit Monaten attackieren die Huthis aus dem Jemen heraus immer wieder Handelsschiffe, die durchs Rote Meer unterwegs sind. Mittlerweile umfahren deswegen die meisten großen Reedereien das Seegebiet. Die Huthi-Miliz ist wie die libanesische Hisbollah Teil der von Iran angeführten und gegen Israel gerichteten „Achse des Widerstands“. Laut eigenen Aussagen verübt sie die Attacken auf die Handelsschiffe „aus Solidarität“ mit den Palästinensern im Gazastreifen.