Deutschland – Schweiz: Erst das Döner-Essen, dann das Gruppenfinale
Deutschland – Schweiz: Erst das Döner-Essen, dann das Gruppenfinale
Von cu
Herzogenaurach - Ganze 23 Minuten hat es gedauert, ehe auf der Pressekonferenz mit den beiden Nationalspielern Deniz Undav und Chris Führich (beide VfB Stuttgart) die erste Frage zum kommenden Gegner gestellt wurde. Handgestoppt von einem Schweizer Reporter. Davor ging es unter anderem um das Döner-Essen mit den Familien oder die Musikauswahl in der Kabine. Als mangelnder Respekt vor der Aufgabe am Sonntag (21 Uhr/ARD) in Frankfurt sollte das jedoch nicht verstanden werden. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) weiß um die Stärken der Eidgenossen und strebt im dritten Gruppenspiel den dritten Sieg an. Daran lässt niemand einen Zweifel.
Taktieren gibt es also nicht im direkten Duell um den Gruppensieg. „Ich habe keine Ahnung, gegen wen wir im weiteren Turnierverlauf spielen würden. Ich nehme es einfach, wie es kommt“, sagt Undav unbekümmert. Julian Nagelsmann hat sich dagegen mit dem Turnierplan beschäftigt, doch für den Bundestrainer gibt es keine Alternative dazu, Gruppenerster werden zu wollen. Unabhängig davon, gegen wen es anschließend im Achtelfinale geht und ob es dann in einem möglichen Viertelfinale zum Aufeinandertreffen mit den starken Spaniern kommt. „Wir können die Ergebnisse in den anderen Gruppen ohnehin nicht beeinflussen“, sagt Nagelsmann.
Der Bundestrainer steht jedoch vor der Frage, ob er seine Stammelf verändert, da vier Spieler mit jeweils einer Gelben Karte vorbelastet sind: Antonio Rüdiger, Jonathan Tah, Maximilian Mittelstädt und Robert Andrich. Bei einer weiteren Verwarnung wären sie im ersten K.-o.-Spiel gesperrt. Für die Abwehr bieten sich der (Noch-)Stuttgarter Waldemar Anton und der Dortmunder Nico Schlotterbeck als Alternativen an. Auch ansonsten könnte Nagelsmann den einen oder anderen Spieler schonen. Die große Rotationsmaschine wird er aber nicht anwerfen.
Wie Undav erzählte, hat sich die DFB-Mannschaft hinter verschlossenen Trainingstüren bereits in der nächsten taktischen Formation aufgestellt. Auch da gibt sich der VfB-Profi locker. Wie beim Gespräch über den Frankfurter Rasen, der von Spielern immer wieder kritisiert wird. „Er ist extrem seifig und geht extrem schnell kaputt“, sagt Führich. Seinem launigen Teamkollegen Undav ist das nicht wichtig: „Egal, ob auf Rasen oder Stein – wir müssen gewinnen.“