Aktienvorschau

Die Unsicherheit am Markt bleibt hoch

Ausblick auf die Börsenwoche: Trump-Comeback und Ampel-Aus – politische Turbulenzen haben die Finanzmärkte fest im Griff. Das dürfte vorerst so bleiben.

Börsenhandel in Frankfurt: Trump im Fokus.

© dpa/Frank Rumpenhorst

Börsenhandel in Frankfurt: Trump im Fokus.

Von Hannes Breustedt

Anleger stehen nach der aufregenden Woche mit dem überraschend klaren US-Wahlsieg von Donald Trump und dem Ende der deutschen Ampelkoalition weiter vor unruhigen Zeiten. Während Trumps „Amerika zuerst“-Wirtschaftsagenda die US-Börsen steigen lässt, dämpfen seine Zolldrohungen hierzulande die Stimmung. Stand der Dax kürzlich noch in Reichweite von 20 000 Punkten, geht es jetzt darum, nicht unter die Marke von 19 000 Zählern abzurutschen.

US-Aktien, Dollarkurs und Anleiherenditen steigen

Trump wird zwar erst im Januar ins Präsidentenamt zurückkehren, die Märkte mischt er trotzdem schon auf – US-Aktien, Dollarkurs und Anleiherenditen gingen kräftig hoch. Dahinter steht die Aussicht auf niedrigere Steuern, Deregulierung und höhere Defizite. Rekordhochs gab es auch beim Bitcoin – Trump hat versprochen, die USA zum weltweiten Zentrum für Kryptoanlagen zu machen.

Ob Trump dem US-Aktienmarkt auf längere Sicht helfen wird, ist unter Fachleuten indes umstritten. Experte Hubert de Barochez vom Analysehaus Capital Economics etwa geht davon aus, dass seine Wirtschaftspolitik sich negativ auswirken wird. Da Trumps zweite Amtszeit von höheren Zöllen und der Abschottung gegen Einwanderer geprägt sein dürfte, die den Handel erschweren und das Angebot an Arbeitskräften verknappen würden, sei unter dem Strich mit Belastungen für Unternehmen zu rechnen.

Ampel-Aus lähmt Deutschland in der Krise vorerst weiter

In Deutschland standen die Marktreaktionen auf Trumps Wahlerfolg ohnehin im deutlichen Kontrast zur US-Euphorie. Nach anfänglicher Erleichterung, dass eine Hängepartie mit potenziellen sozialen Unruhen ausblieb, gingen Europas Börsen rasch in die Defensive. Investoren zittern vor dem Zollschock, der die exportorientierte Industrie hart treffen würde. Auch das Ampel-Aus konnte noch keine große Aufbruchstimmung entfachen – Deutschland ist dadurch in der Strukturkrise vorerst noch gelähmter.

Wichtige Wirtschaftsdaten sind diese Woche rar. Lediglich die US-Inflation (Mittwoch) könnte die Kurse bewegen. Mit Telekom, Bayer und Allianz legen zudem drei Dax-Schwergewichte Quartalszahlen vor.

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Erstellt:
10. November 2024, 11:44 Uhr
Aktualisiert:
11. November 2024, 09:52 Uhr

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