Diebstähle von Katalysatoren nehmen in Baden-Württemberg zu
dpa/lnw Stuttgart. Sie schieben sich unter das Auto, werfen das Schneidegerät an und sind nach wenigen Minuten mit ihrer Beute wieder auf und davon. Das immer beliebtere Ziel der Autodiebe: Katalysatoren.
Immer häufiger werden in Baden-Württemberg die Katalysatoren von Autos gestohlen. „2019 lagen die erfassten Diebstähle noch im zweistelligen Bereich, im Jahr 2020 hatten wir schon dreistellige Werte“, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes der dpa. Auch im laufenden Jahr zeichne sich ein steigender Trend ab. Bereits zu Mitte des Jahres seien die Zahlen im niedrigen dreistelligen Bereich.
Bei Dieben sind Katalysatoren nach Angaben von Polizeibehörden vor allem bei älteren Fahrzeugen begehrt, weil diese dort noch nicht im Motorraum, sondern am Unterboden verbaut wurden - und somit leichter geklaut werden können. Nach Angaben des ADAC Südbaden sind unter anderem die Modelle Opel Corsa und zuletzt sehr stark der Toyota Yaris ins Visier der Diebe geraten. „Das geht nach Nummern, die in den KAT eingeprägt sind“, sagt ADAC-Experte Martin van der Linde.
Die älteren Teile enthalten meist mehr Edelmetalle als die neueren. In Katalysatoren sind demnach etwa Platin, Palladium und Rhodium enthalten. Bei den Diebstählen werden mitunter Flex, Elektrosäge oder Kettenrohrschneider verwendet, womit der Katalysator bereits nach fünf Minuten ausgebaut sein kann. „Ich denke, das ist bundesweit organisiert“, vermutet van der Linde.
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