Trotz trüber Geschäftszahlen

Dieses Modell ist für Porsche der Lichtblick

Die Talfahrt bei Porsche geht weiter – vor allem in China sind die Verkaufszahlen fast im freien Fall. Es gibt aber ein Modell, mit dem Porsche in dieser Lage erfolgreich gegenhält.

Porsche konnte die Verkaufszahlen beim Macan deutlich steigern.

© Pressefoto Baumann

Porsche konnte die Verkaufszahlen beim Macan deutlich steigern.

Von Klaus Köster

Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche musste im ersten Quartal dieses Jahres einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen. Während der Konzernumsatz nur leicht um 1,7 Prozent nachgab, reduzierte sich das operative Konzernergebnis um mehr als 40 Prozent und lag damit bei nur noch 760 Millionen Euro. Die Rendite, die bei Porsche in der Vergangenheit verlässlich in einer zweistelligen Größenordnung gelegen hatte, sackte auf 8,6 Prozent ab. Im Vorjahr hatte sie noch bei 14,2 Prozent gelegen.

Porsche könne sich der „herausfordernden makroökonomischen Lage“ nicht komplett entziehen, erklärte der neue Finanzchef Jochen Breckner. Das Unternehmen werde allerdings „mit aller Kraft“ gegensteuern.

Großes Batterieprojekt wird nicht weiter verfolgt

Dazu gehört auch, dass man die Pläne aufgibt, eigenständig in der Tochtergesellschaft Cellforce die Produktion von Hochleistungsbatterien auszubauen. Diese Produktion war einst mit hohen Erwartungen gestartet; um den schnellen Hochlauf der Batteriefertigung zu gewährleisten, hatte Porsche sogar den einstigen Partner Customcells aus dem Gemeinschaftsunternehmen herausgekauft und Cellforce komplett übernommen. Cellforce sollte Batteriezellen für besonders leistungsfähige E-Autos bauen. Zusammen mit den Belastungen aus weiteren Batterieaktivitäten erhöhen sich die ergebniswirksamen Sonderaufwendungen nun um eine halbe Milliarde Euro auf 1,3 Milliarden Euro.

Porsche beschreibt die Sonderaufwendungen als Investitionen in die eigene Ertragskraft und Widerstandsfähigkeit gegenüber dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. „Wir investieren entschlossen in die Zukunft von Porsche – in Produkte, Software und Maßnahmen, mit denen wir uns nachhaltig stärken und für die Zukunft robust aufstellen wollen“, erklärt Breckner.

Deutliches Minus beim Absatz

Der Absatz von Autos lag in den ersten Monaten bei 77 640 Fahrzeugen und damit um 7,6 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Der Anteil an vollelektrischen Fahrzeugen stieg deutlich an, was insbesondere am neu auf den Markt gekommenen E-Geländefahrzeug Macan lag, der mit 14 185 Fahrzeugen bereits für fast ein Fünftel aller verkauften Fahrzeuge steht. Der Panamera schaffte ein Plus von 27 Prozent.

Talfahrt in China geht weiter

Besonders schwierig ist nach wie vor die Entwicklung in China, wo die Auslieferungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 42 Prozent sanken und damit noch einmal deutlich stärker als im Gesamtjahr 2024, das bereits ein Minus von 28 Prozent eingebracht hatte.

Porsche führt das vor allem auf den harten Wettbewerb in China und die „sehr herausfordernden Marktbedingungen vor allem im Luxussegment“ zurück. Man werde aber weiter eine „Value-over-Volume-Strategie“ fahren – das bedeutet, dass man sich nicht auf Rabattschlachten einlassen will, um möglichst hohe Verkaufszahlen zu erreichen.

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Erstellt:
29. April 2025, 08:52 Uhr
Aktualisiert:
29. April 2025, 09:10 Uhr

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