„Doktor Azubi“ gibt per Handy Tipps für Berufsstarter
Online-Beratung hilft Jugendlichen im Rems-Murr-Kreis bei Fragen rund um die Ausbildung.
Rems-Murr. Überstunden, Arbeiten am Wochenende, Extrageld von der Arbeitsagentur für die eigene Wohnung... Für Azubis im Rems-Murr-Kreis, die Fragen rund um ihre Ausbildung haben, gibt es Antworten auf dem Online-Portal „Doktor Azubi“. Unter www.dr-azubi.de erhalten Berufsstarter Infos, aber auch Tipps, wenn es Stress in der Ausbildung gibt. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nach dem Start des neuen Ausbildungsjahrs hingewiesen. „Nicht immer läuft in der Ausbildung alles rund und nicht immer nehmen es die Chefs mit den Vorschriften ganz genau. Gerade auch in diesen Fällen ist die Online-Beratung für Azubis eine wertvolle Hilfe. Wer wissen will, welchen Urlaubsanspruch es gibt oder welche Arbeiten in der Ausbildung erlaubt sind, bekommt kompetente Hilfe“, sagt Hartmut Zacher, der Geschäftsführer der NGG Region Stuttgart. Auf „Doktor Azubi“ erhielten Berufsstarter Auskunft darüber, was im Job erlaubt ist oder nicht. „Und da gehört das ständige Gassigehen mit dem Hund des Chefs ebenso wenig dazu wie das permanente Putzen der Restaurantküche als zentrale Azubitätigkeit“, so Zacher. Das Portal sei für Azubis Tippgeber und Infobörse für Fragen rund um die Ausbildung, aber auch Lotse für die eigenen Arbeitsrechte.
Überstunden sind Umfragen zufolge die Regel
„Dass in der Ausbildung noch immer einiges im Argen liegt, zeigt der gerade veröffentlichte DGB-Ausbildungsreport 2023“, so der NGG-Geschäftsführer. Demnach gab rund ein Drittel der bundesweit befragten Jugendlichen an, regelmäßig Überstunden leisten zu müssen. Ebenfalls ein Drittel absolviert seine Ausbildung ohne Ausbildungsplan. „Speziell für die Gastro- und Hotelbranche ist das Ergebnis des aktuellen Reports erneut wenig schmeichelhaft“, kritisiert Zacher. Besonders pikant sei, dass ein Fünftel der Kochazubis in der Befragung angab, immer oder zumindest häufig Tätigkeiten machen zu müssen, die nicht zur Ausbildung gehören.
„Angesichts des Nachwuchsmangels sollte eine qualifizierte Ausbildung mit guten Ausbildungsbedingungen eine Selbstverständlichkeit für jeden Arbeitgeber sein. Trotzdem scheint das noch nicht überall angekommen zu sein. Berufsanfänger sollten Missstände während ihrer Ausbildung nicht einfach hinnehmen, sondern Rat beim Betriebsrat oder bei der Gewerkschaft suchen“, so Hartmut Zacher. pm