Dr Bobbesvom Hirsch

Täglich neu: Landestypisches für Einheimische und Reigschmeckte

Draußen ist es weiß, wir aber widmen uns, wie angekündigt, noch einmal dem „Mongeles-/Moggelesbraun“.

Gabi Schlewek aus Bempflingen lässt uns wissen: „Als ich die Frage nach dem, Ausdruck ,Mongeoles-Braun‘ gelesen habe, erinnerte ich mich, dass man bei mir daheim (,z’Anada‘ – Ennetach) ,Mockelesbraun‘ sagt. Für mich war immer klar, was das bedeutet. Eine Kuh ist ja auch ein ,Mockele‘, und Kühe sind häufig braun. Ich meine , dass wir aber auch ein ,Schmaukeles-Braun‘ hatten. Das war ein undefinierbarer, nicht besonders schöner Farbton. Woher dieser Ausdruck kommt, weiß ich allerdings nicht.“

Rosy Haberkorn aus Remshalden bringt „Mongelesbraun“ mit einem anderen Tier in Verbindung: „Mein Schwiegervater sagte öfter zu seinem kleinen Enkele: ,Ha, du bischd scho a klois Mongele!‘ Auf meine Nachfrage erklärte er uns, dass des a Äffle sei.“

Roland Harrer aus Aichtal/Neuenhaus (auch ,Häfner Nuihausa‘ genannt) schreibt kurz und prägnant: „Mongelesbraun wia a Hirschfidla heißt: so braun wie dr Bobbes vom a Hirsch. Iisch doch glar und deitlich beschrieba. Oder ?“

Barbara Kocka aus Heidenheim ergänzt: „Es gibt im Deutschen und im Schwäbischen auch den Satz ,Im Dunkeln ist gut munkeln‘. Das heißt so viel wie heimlich tun, nicht auffallen. Zur Herleitung habe ich in Kluges Etymologischem Wörterbuch gefunden: ,munkeln – schon seit dem 16. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen übernommen. Vielleicht eine Lautgebärde wie murmeln u. ä.‘ Ob diese Erklärung hilft?“

Eberhard Klotz teilt uns mit: „Ich kenne diesen Ausdruck als ,Moggales-Braun‘. ,Moggale‘ oder auch ,Muh-Moggale‘ kommt von ,Kälble‘ (in dem Fall natürlich von einem braunen). Das war zumindest in den 60er Jahren die Umgangssprache zwischen Eltern und ihren Kleinkindern: ,Oooh, gug a mol, a Moggale!‘ Es hieß auch: ,Muh‘ für Kuh, ,Mulle‘ für Katze, ,Schlick-schlick‘ für Ente, ,Gack-gack‘ für Henne und ,Gaga‘ für das, was die Henne produziert.“

Für weitere Mongeles-/Moggelesbrau-Beiträge bedanken wir uns herzlich bei Inge Bätzner aus Aidlingen, Rudie Dettinger aus Gäufelden, Inge Mack und Hans-G. Raub aus Leinfelden. Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Linda Blank: „In Anlehnung an den schwäbischen Spruch vom Dienstag habe ich auch einen Spruch meines Vaters (Jahrgang 1900), den er sehr gerne benutzte: ,Es schwätzt koiner gscheiter raus, als er isch!‘“(jan)

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Erstellt:
10. Januar 2019, 03:14 Uhr

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