Von Steffen Grün

Eine respektable Premiere: Für die D-Juniorinnen des SV Allmersbach war es das erste Freiluftturnier überhaupt. Schon vor einem Jahr wetzten im Täle einige Mädels dem runden Leder nach – damals noch im Kreis der Jungs, weil der Kader für ein eigenes Team zu klein war. Dann kam Anna dazu und ihr Vater Manuel Mrasek wurde Trainer, als Assistent stand Josip Mikulic parat. Da weitere Mädels anklopften, „waren alle Voraussetzungen gegeben, um das Projekt zu starten“, so SVA-Jugendleiter Timo Herbst. Ein Jahr wurde trainiert, nun geht es in den Spielbetrieb. „Sie kommen gern und regelmäßig ins Training und machen große Fortschritte“, freut sich Manuel Mrasek. Das zeigte sich auch in den Etzwiesen, obwohl sich Allmersbach noch mit dem vierten und letzten Platz begnügen musste. „Wir haben immerhin zwei Tore geschossen“, stellt Spielführerin Liv Laub zufrieden fest, „und 2020 werden es mehr“. Mehr strebt auch der Jugendleiter an: Timo Herbst hofft, bald auch E- und C-Juniorinnen melden zu können. Wer Interesse hat, kann ihm nun eine E-Mail an timo.herbst@sv-allmersbach.de schreiben.

Söhne, die aus der Reihe tanzen: Einst war Tim Lamsfuß ein Spitzenjudoka, der mittlerweile 40-Jährige erwarb sich zudem als Trainer der TSG Backnang bleibende Verdienste. Selbiges gilt für seinen Papa Gerd, der auch Vizepräsident des Landesverbandes war. Und nun sitzt dieses Duo nicht in der Halle, um den Filius und Enkel auf der Matte lautstark anzufeuern, sondern in einer schattigen Ecke am Rande des Rasens im Etzwiesenstadion. Ben Lamsfuß ist mit den F-Junioren des Jahrgangs 2011 des SV Steinbach beim BKZ-Mini-Cup aktiv. Ein harter Schlag für die Judo-Enthusiasten? Nein, entgegnet Tim Lamsfuß: „Es macht ihm Spaß, er hat seine Kumpels dort und ist mit Feuer und Flamme dabei.“ Seit etwa drei Jahren ist der Bub am Ball, „für ihn gibt’s nur Kicken“, muss der Vater feststellen. Die zweite Geige spielt Handball, mit Judo hat sein Sprössling bislang nichts am Hut. „Es wäre schön, wenn er sich dafür interessieren würde“, räumt Tim Lamsfuß ein, „aber wir zwingen ihn zu nichts. Für mich ist vor allem wichtig, dass er sich bewegt“. Mit der Idee konfrontiert, irgendwann vielleicht doch mal auf die Matte zu gehen, hat Ben eine andere Idee: „Karate.“ Der Papa sagt nichts dazu, aber die Miene lässt erahnen: Dann lieber Fußball.

Ähnlich ergeht es Mark Daynes mit seinem Sohn Finn. Auch der kickt lieber statt wie sein alter Herr Wasserball zu spielen oder zu schwimmen. „Er wollte wie beinahe jeder Junge unbedingt kicken“, verrät der Boss der TSG-Schwimmabteilung, der deshalb Stammgast bei Spielen der F-Jugend des Jahrgangs 2011 des SV Allmersbach ist. „Er soll machen, was ihm Spaß macht“, sagt Mark Daynes, und das ist neben Fußball auch noch Handball. Immerhin: Töchterchen Leni ist nicht nur beim Gardetanz, sondern schwimmt auch. „Sie sollen alles ausprobieren, der Rest kommt von alleine“, übt sich der Vater in Toleranz.

Jungs, die in die Fußstapfen treten: Nachnamen von Ex-Kickergrößen aus dem Altkreis Backnang tauchen in den Kaderlisten seit jeher auf, dieses Mal zum Beispiel „Schwab“. Lasse ist der Sohn von Jens, dem früheren Verbands- und Landesligaspieler der TSG Backnang und Ex-Kapitän der deutschen U 15 und U 16. Der 44-Jährige hat sich nun auch bereit erklärt, seinen achtjährigen Sprössling und dessen Kameraden zu trainieren, „aus Liebe zum Fußballsport“ und weil es kein Geheimnis ist, dass die Kandidaten nicht Schlange stehen. Dass es die F-Junioren des Jahrgangs 2011 seines Ex-Klubs sind, war keine Vorgabe von Jens Schwab, sondern „es war Lasses Entscheidung, für die TSG zu spielen. Es freut mich aber, dass es so ist“.

Ein alter Hase der Trainergilde: Für Michael Bohn vom SV Unterweissach war es der achte BKZ-Mini-Cup, mit der E 1 reichte es zum zweiten Sieg. Aber nicht nur deshalb war es für den Coach eine gelungene Veranstaltung: „Das Turnier war top und sehr fair, auch die Eltern haben sich etwas zurückgenommen.“ Es sei der Charme des Cups, „dass man jedes Jahr viele alte Bekannte trifft“. Es sei zutreffend, was BKZ-Redakteur Uwe Flegel bei der Siegerehrung sagte: Dieser sprach von der „Kreismeisterschaft des Altkreises Backnang“.

Eine kurze Schrecksekunde: Beim Warmmachen und ohne Fremdeinwirkung stürzte Diego Erdogan von den E-Junioren der SG Sonnenhof und fiel auf seinen Hinterkopf. Weil ihm schwindlig war, riefen die Großaspacher einen Krankenwagen, der Bub kam in die Klinik. Dort musste er mit Verdacht auf eine leichte Gehirnerschütterung zur Vorsicht eine Nacht bleiben, aber „ihm geht es so weit gut“, berichtet Trainer Holger Burtz. Von diesem Zwischenfall abgesehen, passierte kaum etwas. Physiotherapeut Rüdiger Lüftner, der als Ersthelfer fungierte, musste ein paar Mal zum Pflaster oder zum Eisbeutel greifen und seinem eigenen Sohn Leon einen Tape-Verband anlegen. Dazu kam ein Unterarmverband für ein Mädchen, das beim Rollerbladen stürzte. Mehr war nicht, „es war nichts Gravierendes dabei, nur leichte Blessuren“. Das ist doch das Wichtigste.