DRK will bessere Drohne für Personensuche

BKZ-Leser helfen Im Rahmen der vorweihnachtlichen Spendenaktion unserer Zeitung wird auch ein Projekt des Deutschen Roten Kreuzes Sulzbach unterstützt. Es handelt sich um die recht neu gegründete Drohnengruppe, die in ein neues Drohnenmodell investieren möchte.

Ein Drohnenpilot des DRK-Kreisverbands Rems-Murr absolviert gerade einen Übungsflug. Bei einem Einsatz benötigt es vier Personen der Drohnengruppe: einen Piloten, einen Fachberater, einen Techniker und einen Luftraumbeobachter. Foto: DRK Rems-Murr

Ein Drohnenpilot des DRK-Kreisverbands Rems-Murr absolviert gerade einen Übungsflug. Bei einem Einsatz benötigt es vier Personen der Drohnengruppe: einen Piloten, einen Fachberater, einen Techniker und einen Luftraumbeobachter. Foto: DRK Rems-Murr

Von Anja La Roche

Sulzbach an der Murr. Wenn eine Person vermisst wird, zum Beispiel weil sie verwirrt ist, dann steht das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bereit. Die Hilfsorganisation unterstützt da, wo Leben gerettet werden können. Das DRK Sulzbach an der Murr setzt für die Personensuche bereits die Hundestaffel des Kreisverbandes ein. Die ausgebildeten Suchhunde können vermisste Personen besonders gut in Waldgebieten aufspüren. Das Problem: „Auf großen Ackerflächen tun sich die Hunde schwer“, sagt Michael Budig, der Kassier des DRK Sulzbach. Unter anderem rieche das Getreide zu stark. Da kommen die Drohnen ins Spiel: Sie unterstützen die Personensuche, indem sie – mit Kamera bestückt – das Suchgebiet überfliegen können. Mit Wärmebildkameras können Personen auch in bewachsenem Gebiet oder bei schlechtem Wetter schnell gefunden werden.

Bislang ist der Verband mit zwei Einsatz- und einer Übungsdrohne ausgestattet

Dort eignen sich Drohnen mit Wärmebildkamera besser. Ein Bericht des DRK Biberach brachte Budig auf diese Idee. Im Rems-Murr-Kreis und auch in den Landkreisen Ludwigsburg und Schwäbisch Hall gab es bislang noch keine Hilfsorganisation mit Drohnengruppe. So kam das Projekt vergangenes Jahr ins Rollen. Die Spendenaktion unserer Zeitung „BKZ-Leser helfen“ unterstützt die Drohnengruppe nun mit den eingehenden Spenden. Konkret geht es um ein neues Drohnenmodell, da die bisherigen Drohnen an ihre Grenzen stoßen.

Die Drohnengruppe des Ortsverbands Sulzbach ist seit fünf Wochen einsatzbereit. Bislang ist sie mit einer günstigen Übungsdrohne und zwei Einsatzdrohnen ausgestattet. Diese wurden vergangenes Jahr durch Spenden der Volksbank ermöglicht. „Die aktuellen Drohnen haben eine Auflösung, die bis etwa 40 Meter über dem Boden ausreicht“, sagt Michael Budig. Fliege man höher, um größere Gebiete schneller abzusuchen, so reiche die Auflösung nicht mehr aus. „Deshalb brauchen wir das neuere Modell.“ Dieses soll 9000 Euro kosten. Die älteren Modelle des DRK Sulzbach kosteten jeweils 4000 Euro und die Übungsdrohne 700 Euro.

Das DRK Sulzbach plant noch weitere Investitionen in die Drohnengruppe

Dass die Verbände des DRK zurzeit besonders auf Spenden angewiesen sind, ist auch der Coronapandemie geschuldet. „Finanziell ist es immer noch sehr schwer, wie in jedem Ortsverein“, sagt Verbandskassier Budig. „Es gab kaum Veranstaltungen und auch die Umzüge in Sulzbach und Murrhardt sind wieder ausgefallen.“ Und die Drohnengruppe hat noch weitere Baustellen, die der Ortsverband angehen möchte. Zum Beispiel fehlt ein Monitor, um besser nach der gesuchten Person – einem roten Fleck auf dem Wärmebild – Ausschau halten zu können. Bislang zeigt dies nur ein kleiner Bildschirm am Controller der Drohne.

Pro Monat rechnet das DRK Sulzbach mit etwa einem Einsatz für die Drohnengruppe. Es sind bereits 15 ehrenamtliche Mitarbeiter aktiv, zu denen bald fünf weitere hinzukommen, wenn ihre Zusatzausbildung zum Drohnenpiloten abgeschlossen ist. Es werden jedoch noch weitere Helfer gesucht, besonders für den Bereitschaftsdienst zur Mittagszeit. Die meisten Einsätze seien zwar morgens oder abends, jedoch sind tagsüber viele der ehrenamtlichen Drohnenpiloten beruflich eingespannt, so Budig.

Die Person ist nur auf der Aufnahme der Wärmebildkamera (links) erkennbar (rot-gelber Fleck). Auf der normalen Aufnahme verdecken die Maispflanzen die Sicht. Foto: DRK Sulzbach

Die Person ist nur auf der Aufnahme der Wärmebildkamera (links) erkennbar (rot-gelber Fleck). Auf der normalen Aufnahme verdecken die Maispflanzen die Sicht. Foto: DRK Sulzbach

Die Drohnengruppe des DRK Sulzbach soll neben der Personensuche auch in weiteren Bereichen eingesetzt werden. So soll sie in Zukunft mit der Feuerwehr und Polizei kooperieren. Die Feuerwehr in Rudersberg beispielsweise hat zwar selbst eine Drohne. Doch sie kann vom Sulzbacher DRK unterstützt werden, wenn Not am Mann ist. Mit einer Drohne kann bei Überschwemmungen oder Großbränden der Schaden überblickt werden, ohne dass sich Einsatzkräfte in Gefahr bringen müssen. Die Wärmekamera kann zudem Wärmequellen im Brandgebiet sichtbar machen, um dadurch potenzielle Branderweiterungen rechtzeitig erkennen zu können. Mit der Polizei kooperiert das DRK Sulzbach allerdings weiterhin nur bei der Suche nach vermissten Personen, so Budig. „Im Moment kann ich zu 99 Prozent sagen, dass unsere Drohnen die Polizei nicht bei der Fahndung nach Kriminellen unterstützen werden.“

Erst vor zwei Wochen gelang ein Einsatz des Drohnenteams: Eine ältere Person wurde vermisst. „Nach etwa einer Stunde haben wir die Person gefunden“, erzählt Budig. Mit dem neuen Drohnenmodell könnte das noch schneller gehen.

DRK will bessere Drohne für Personensuche

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Erstellt:
30. November 2021, 11:00 Uhr

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