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Duftkerzen einfach selber machen

Egal ob für das eigene Zuhause oder als Geschenk – Duftkerzen sind immer eine tolle Wahl. Und das Beste: Sie können sie ganz einfach selbst herstellen. Hier erfahren Sie, wie es geht.

Solche Duftkerzen lassen sich ganz einfach selber machen.

© Alfonso Soler/ Shutterstock

Solche Duftkerzen lassen sich ganz einfach selber machen.

Von Katrin Klingschat

Die Grundbestandteile einer Duftkerze sind folgende:

Wachs: Für selbstgemachte Duftkerzen eignen sich geruchsneutrale Wachsreste oder Teelichter, die Sie recyceln können. Alternativ können Sie Wachsgranulat in Drogerien, Bastelläden oder online erwerben. Besonders empfehlenswert ist Sojawachs, da Bienenwachs einen intensiven Eigengeruch hat, der die Duftstoffe überlagern könnte. Für farbige Kerzen gibt es spezielle Wachsfarben oder Färbe-Wachs, die Sie einfach während des Schmelzvorgangs hinzufügen können, um das Wachs nach Ihren Vorstellungen einzufärben.

Duft-Zutaten: Um Ihrer Kerze einen angenehmen Duft zu verleihen, eignen sich ätherische Öle in Bio-Qualität besonders gut. Sie können entweder einen einzelnen Duft verwenden oder verschiedene Aromen kombinieren, um eine individuelle Duftmischung zu kreieren. Wenige Tropfen genügen in der Regel. Alternativ können Sie natürliche Zutaten wie frisch gepressten Zitronen- oder Orangensaft, Kaffeepulver, Zimt, Vanille oder getrocknete Kräuter und Blüten wie Lavendel verwenden. Auch Teesorten bieten interessante Duftmöglichkeiten.

Docht: Der Docht ist essenziell für jede Kerze. Dochte sind leicht in Bastelläden oder online erhältlich. Achten Sie auf Dochte aus Baumwolle, da diese sauberer abbrennen und weniger Rauch entwickeln. Der Docht sorgt für den Transport des geschmolzenen Wachses zur Flamme und beeinflusst so, wie gleichmäßig Ihre Kerze abbrennt. Welche Dochtgröße optimal ist, lesen Sie weiter unten im Artikel. Das hängt von der Größe und dem Material Ihrer Kerze ab.

Weitere Materialien, die Sie benötigen, wenn Sie Duftkerzen selber machen möchten:

  • Einen kleinen Topf mit Wasser
  • Eine hitzebeständige Schüssel für ein Wasserbad
  • Gläser zum Befüllen
  • Holzspieß (zum Halten des Dochts)
  • Ggf. Schere zum Abschneiden des Dochts

Achten Sie bei den verwendeten Gläsern darauf, dass diese hitzebeständig bzw. für Kerzen geeignet sind. Andernfalls kann es passieren, dass das Glas beim Abbrennen der Kerze platzt.

Kerzen selber machen: So geht’s

1. Wachsmenge abmessen: Um die richtige Wachsmenge für Ihr Gefäß abzumessen, füllen Sie das Wachsgranulat bzw. die Wachsreste in das Glas, bis dieses komplett gefüllt ist. Geben Sie das Wachs dann in die Schüssel und geben Sie 1 bis 2 weitere Esslöffel hinzu.

2. Kerzengefäß vorbereiten: Im Handel bekommen Sie bereits zugeschnittene Dochte oder Dochtrollen, die Sie selbst noch zuschneiden müssen. Platzieren Sie den Docht in der Mitte des Gefäßes und wickeln Sie ihn um eine Holzspieß. Den Spieß legen Sie quer über das Gefäß, sodass der Docht im Gefäß aufrecht bleibt. Alternativ können Sie den Docht auch in eine Wäscheklammer klemmen und diese auf den Glasrand oder einem Stäbchen auflegen.

Fixieren Sie den Docht mit Holzstäben oder Wäscheklammern. Foto: New Africa/Shutterstock

3. Wachs schmelzen: Erhitzen Sie den Topf mit dem Wasser auf dem Herd bei mittlerer Hitze und setzen Sie die Schüssel mit dem Wachs darauf, sodass das Wachs im Wasserbad geschmolzen wird.

4. Duft kreieren: Geben Sie die gewünschte Duftzutat in das heiße, flüssige Wachs. Wenn Sie ätherisches Öl verwenden, reichen wenige Tropfen aus. Wenn Ihnen der Duft in die Nase steigt, ist es ausreichend.

5. Duftkerze gießen: Nehmen Sie die Schüssel mit dem Duftwachs vom Wasserbad (Vorsicht: heiß! Tragen Sie ggf. Handschuhe oder nutzen Sie ein Küchentuch zum Schutz). Füllen Sie das Wachs in die Form. Falls Sie eine Pappform verwenden (siehe unten), geben Sie zuerst eine dünne Schicht hinein, um mögliche Lecks zu verschließen. Wenn die Schicht etwas angetrocknet ist, füllen Sie das restliche Wachs hinein.

6. Kerze dekorieren: Lassen Sie Ihrer Kreativität beim Dekorieren freien Lauf. Ob Glitzerpulver, Kaffeebohnen oder getrocknete Blüten: Mit kleinen Extras wird Ihre selbstgemachte Duftkerze zu einem wahren Hingucker. Wichtig: Lassen Sie die Kerze erst eine Weile antrocknen, damit die Dekoration nicht einfach zu Boden sinkt. Einen zu langen Docht können Sie übrigens einfach abschneiden.

Nach etwa 24 Stunden sollte die Kerze trocken sein. Normalerweise trocknen die Kerzen gut bei Zimmertemperatur, im Zweifelsfall können Sie sie auch in den Kühlschrank oder, bei niedrigen Temperaturen, nach draußen stellen.

Lesen Sie auch: Bienenwachstücher selber machen - 4 Methoden für Zuhause

Mit getrockneten Blüten können Sie Ihre selbstgemachten Duftkerzen hübsch dekorieren. Foto: Risen20019/Shutterstock

Praktische Tipps für selbstgemachte Kerzen

1. Kerzen ohne Gefäß: Sie möchten Ihre selbstgemachten Kerzen nicht in einer Form haben, sondern diese beispielsweise auf den Adventskranz oder einen Kerzenständer stellen? Dann verwenden Sie einfach Pappformen. Kürzen Sie beispielsweise einen ausgespülten Getränkekarton auf die gewünschte Höhe und füllen Sie das Wachs ein (den Docht nicht vergessen!). Alternativ können Sie auch leere Rollen von Toiletten- oder Küchenpapier nutzen. Stellen Sie diese in Sand, um den Untergrund abzuschließen. Wenn das Wachs ausgehärtet ist, können Sie den Pappkarton einfach aufschneiden und entfernen.

2. Organische Kerzengefäße: Wer etwas ganz Besonderes kreieren möchte, der kann seine selbstgemachte Duftkerze beispielsweise in eine halbe bzw. ausgehöhlte Orangen- oder Limettenschale füllen. Die organische Hülle verströmt natürlich zusätzlichen Duft, deswegen sollte die Duftkerze zur Hülle passen.

Sie können Orangenschalen als Gefäß für Ihre Duftkerze verwenden. Foto: Soyka/Shutterstock

3. Kreative Teelichter: Sie möchten kleine Duftkerzen im Teelicht-Format selber machen und dabei kreativ werden? Dann gehen Sie wie folgt vor: Setzen Sie Ausstechförmchen für Plätzchen auf eine Lage Backpapier. Platzieren Sie den Docht in der Mitte und gießen Sie eine dünne Schicht heißes Wachs auf. Wenn die untere Schicht leicht angetrocknet ist, gießen Sie das restliche Wachs hinzu. Nach dem Auskühlen können die Teelichter einfach aus der Form gedrückt werden.

Mit besonderen Formen können Sie kreative Teelichter gestalten. Foto: New Africa/Shutterstock

4. Zu wenig oder zu viel Duft: Wenn Ihre selbstgemachte Kerze kaum duftet oder der Geruch viel zu stark ist, ist das kein Grund, die Kerze zu entsorgen. Sie können die Kerze einfach nochmal einschmelzen. Bei Kerzen, die zu wenig duften, geben Sie einfach noch etwas vom Duft-Aroma zum flüssigen Wachs hinzu, bei zu stark duftenden Kerzen geben Sie etwas neutrales Wachs hinzu. Dadurch vergrößert sich natürlich die Menge, sodass Sie eventuell ein zweites Gefäß benötigen.

Passend zum Thema: Wachs aus Glas entfernen - Tipps für Kerzenfans

5. Bunte Kerzen gestalten: Natürlich können Sie auch mehrfarbige Kerzen gestalten. Bereiten Sie dafür einfach zwei oder mehr Schüsseln mit Wachs vor, welches Sie unterschiedlich einfärben. Geben Sie die erste Wachsfarbe in das Gefäß, lassen Sie es antrocknen und geben Sie dann die andersfarbige Schicht darauf. Je nach Dicke der Schicht dauert dies einige Stunden.

Selbstgemachte Duftkerzen: Ideen und Inspirationen für Duft-Aromen

  • Frisch ausgepresster Saft von Limetten und Zitronen
  • Das Mark frischer Vanilleschoten mit Zimt
  • Gemahlene Kaffeebohnen
  • Lavendelblüten
  • Getrocknete Orangenschalen und Orangenöl
  • Lebkuchengewürz
  • Rosenöl

Welcher Docht ist der richtige für meine Kerze?

Sie können wählen zwischen Runddocht und Flachdocht, wobei Flachdochte nicht für Bienenwachskerzen geeignet sind. Auch die Größe des Dochts ist entscheidend. Ein Flachdocht besteht aus 3 verflochtenen Strängen, wobei die Stränge unterschiedlich stark sein können. Ein Docht der Größe 3x9 hat 3 Strängen mit je 9 Fädchen, also insgesamt 27 Fädchen.

Die Tabelle gibt Ihnen einen Überblick, welche Dochtgröße Sie verwenden sollten:

 

Ein Runddocht ist ebenfalls geflochten, hat aber einen runden Querschnitt. Der Docht hat eine Laufrichtung und muss entsprechend richtig herum in die Kerze eingesetzt werden, sonst brennt die Kerze nicht gut ab. Die Laufrichtung ist auf dem Docht markiert. Die Größen der Runddochte sind durchnummeriert, also die kleinsten Runddochte haben Größe 1, dann Größe 2 usw.

Als Faustregel gilt: Bei Kerzen bis zu einem Durchmesser von 6 cm sollte die Dochtgröße dem Kerzendurchmesser entsprechen. Ein Kerzendurchmesser von 3 cm heißt Größe 3, bei 4 cm Größe 4 usw. Ab einem Durchmesser von 6 cm sollte die Dochtgröße stets eins größer sein als der Durchmesser der Kerze.

 

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Erstellt:
9. Dezember 2024, 12:16 Uhr

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