Ehemaliger FDP-Politiker Georg Gallus gestorben
dpa/lsw Hattenhofen. Der frühere Staatssekretär im Bundesagrarministerium und ehemalige Vize der Südwest-FDP, Georg Gallus, ist tot. Der 94-Jährige sei bereits am Freitag in Hattenhofen (Kreis Göppingen) gestorben, wie die Familie am Sonntag mitteilte. Der frühere Liberalen-Politiker war rund 60 Jahre bei den Freien Demokraten aktiv. Im Jahr 2012 war der Christ aus Frust über das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare aus der Partei ausgetreten.
Gallus wurde 1970 Bundestagsmitglied, sechs Jahre später Parlamentarischer Staatssekretär im Bonner Landwirtschaftsministerium und blieb 16 Jahre in diesem Amt. 1994 schied er aus dem Bundestag aus. In der Landespolitik Baden-Württembergs war Gallus ab 1974 als einer der stellvertretenden Parteivorsitzenden aktiv. 1990 wurde er für kurze Zeit kommissarischer Landeschef, nachdem der amtierende Friedrich-Wilhelm Kiel zurückgetreten war. 1993 schied er aus dem FDP-Landesvorstand aus. Ende 2010 war er einer der Unterzeichner eines offenen Briefs an den damaligen Bundesparteichef Guido Westerwelle, in dem dieser zum Rücktritt aufgefordert wurde.
FDP-Landeschef Michael Theurer würdigte die Verdienste des Politikers. „Georg Gallus war ein politisches Urgestein und ein in jeder Hinsicht streitbarer Politiker.“ Als parlamentarischer Staatssekretär unterstützte er - der in der FDP für konservative Positionen bekannt gewesen sei - die sozialliberale Koalition. „Eines seiner Hauptanliegen war es, Landwirte für deren Leistungen in der Landschaftspflege und im Naturschutz auch finanziell zu honorieren.“
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