Eichner will beim KSC weiter vorangehen

dpa/lsw Karlsruhe. Der Aufschwung des Karlsruher SC ist auch mit Christian Eichner verbunden, seine Vertragsverlängerung ein wichtiges Signal. So wie das neue Stadion will auch der junge Trainer in Baden weiter wachsen.

Trainer Christian Eichner von Karlsruhe steht vor dem Spiel lachend im Stadion. Foto: Armin Weigel/dpa

Trainer Christian Eichner von Karlsruhe steht vor dem Spiel lachend im Stadion. Foto: Armin Weigel/dpa

Christian Eichner beobachtet die Fortschritte beim Karlsruher SC Tag für Tag. „Das Stadion ist bombastisch, das wird bombastisch“, sagte der Trainer des Fußball-Zweitligisten der Deutschen Presse-Agentur. Während in seinem Rücken weiter am Bau des neuen Wildparks gearbeitet wird, versucht der 38-Jährige „in meinem Bereich damit Schritt zu halten“. Heißt: Den Club nach Jahren des Auf und Ab auch sportlich wieder zu festigen. Es sei das „große Ziel“, aus dem KSC einen „stabilen Zweitligisten“ zu machen, betonte er. Und der Weg dorthin ist noch nicht beendet. Eichner soll dabei weiter vorangehen - Stand jetzt mindestens bis 2025.

Bei den Fans löste die Nachricht von der Verlängerung seines Vertrags am Dienstag in den sozialen Medien großen Jubel aus. Eichner selbst empfindet den Wunsch des Vereins, die Zusammenarbeit derart auszudehnen, als „allergrößte Wertschätzung“. Ob der Kontrakt eine Ausstiegsklausel enthält, wollte der Ex-Profi nicht verraten. Dass er durch die erfolgreiche Arbeit in seinen bisherigen 20 Monaten als Chefcoach der Karlsruher auch das Interesse anderer Clubs geweckt hat, gilt aber als wahrscheinlich. Eichner ist eine Art Symbolfigur des Aufbruchs und scheint den ganzen Verein mitzureißen.

Nachdem der KSC den Aufstieg in die Bundesliga 2015 auf dramatische Weise in der Relegation gegen den Hamburger SV verpasst hatte, taumelte er jahrelang regelrecht vor sich hin. Der Zug zurück nach oben schien endgültig abgefahren. Ex-Trainer Alois Schwartz gelang es später zwar, die Badener aus der dritten zurück in die zweite Liga zu führen und wieder etwas zu stabilisieren. Richtig wachgeküsst hat sie aber erst Eichner, als er im Februar 2020 den Posten von Schwartz übernahm. Gemeinsam mit Co-Trainer Zlatan Bajramovic habe er der Mannschaft „neues Leben eingehaucht“, sagte Sportchef Oliver Kreuzer.

Dem Last-Minute-Klassenverbleib im Sommer 2020 folgte ein starker sechster Rang in der Saison darauf. Aktuell liegt der KSC in der Tabelle auf Platz zehn und der obere Relegationsrang näher als der untere. Eichner interessieren vorerst aber nur die sechs Punkte Vorsprung auf Platz 16. „Primär geht es darum, weiterhin Mitglied dieser Liga zu sein“, sagte er. „Das ist das alles, alles Entscheidende.“ Dafür arbeitet er mit seinen Spielern Tag für Tag. Seine Verbindung zu ihnen scheint eng, sein Ton bei den Ansprachen der richtige zu sein. „Man muss diese Jungs erleben. Ich liebe sie, ich freue mich jeden Tag auf sie“, sagte Eichner zuletzt dem SWR.

Nach Niederlagen benennt er klar und offen die Fehler der Mannschaft, Auswärtssiege feiert er mit ihr auch mal mit lauter Schlagermusik im Bus auf der Heimfahrt. „Wenn ich hier mal aufhöre, oder aufhören muss, dann möchte ich, dass die Leute, die dann nachkommen, sagen: Mensch, hier kann man gut weiterarbeiten. Das ist mein Wunsch“, sagte der Coach. Im sportlichen Bereich hat er den Grundstein dafür gelegt. Was drum herum entsteht, sieht er täglich auf der Stadionbaustelle.

© dpa-infocom, dpa:211006-99-497000/3

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Erstellt:
6. Oktober 2021, 09:23 Uhr

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