Ein Echsenbaby, das nicht aus dem Ei schlüpft

Nicht nur der Name des Tieres ist seltsam, auch die Art, wie es zur Welt kommt, ist anders. Überraschung für Tierpfleger der Wilhelma.

Das Echsenbaby bei seiner ersten Gesundheitskontrolle

© Wilhelma/Birger Meierjohann

Das Echsenbaby bei seiner ersten Gesundheitskontrolle

Von Iris Frey

Stuttgart - Wer ins Terrarium der Wilhelma geht, findet dort auch einige Echsen. Und da gibt es Tiere, die auf unübliche Weise zur Welt kommen. Sie schlüpfen nicht aus dem Ei wie andere Echsen, sondern verlassen ohne Eihülle das Muttertier. Es handelt sich um den Wickelschwanzskink. Diese Echsenart hat im Stuttgarter Zoo Nachwuchs bekommen, wie Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann berichtet. So haben am 30. Januar die Tierpflegerinnen und Tierpfleger des Terrariums ein Jungtier entdeckt und freuen sich über den Zuchterfolg. Sie vermuteten, dass das Junge zu dem Zeitpunkt gerade mal eine Woche alt war. Es hatte sich in dem mit vielen Rückzugsmöglichkeiten ausgestatteten Terrarium gut versteckt gehalten.

Das Besondere bei dieser Tierart ist, die zu den Skinken gehören, dass sie lebend gebären. Sie bilden also keine Eier und legen diese ab. „Die Embryonen werden im Mutterleib von einer plazentaähnlichen Struktur ernährt“, sagt Meierjohann. Nach sechs bis acht Monaten Tragzeit kommen ein bis zwei Jungtiere zur Welt und werden von ihrer wehrhaften Mutter gleich vehement gegen alle Gefahren von außen verteidigt. Wie die meisten Skinke – die deswegen auch als „Glattechsen“ bezeichnet werden – verfügen auch Wickelschwanzskinke über außerordentlich glatte und glänzende Schuppen.

Sie leben ursprünglich auf den Salomonen im Südpazifik. Mit einer Körperlänge von bis zu 70 Zentimetern gehören sie zu den größten Skinken. Ihr kurioser Name ist Programm: Mit dem namensgebenden Greifschwanz, kräftigen Beinen und messerscharfen Krallen sind die nachtaktiven Reptilien den Angaben zufolge bestens daran angepasst, im dichten Geäst herumzuklettern.

Im Freiland wird die Art als potenziell gefährdet eingestuft. Grund dafür ist neben der Abholzung von Wäldern und intensiver menschlicher Inanspruchnahme tropischer Wälder auch die Jagd auf die Tiere für den menschlichen Verzehr.

Zum Artikel

Erstellt:
13. Februar 2025, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
14. Februar 2025, 22:01 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen