Ein Klassenzimmer aus Backnang für traumatisierte Kinder in Charkiw
Ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder ist es mehr? Diese Frage stellt sich Dietmar Buchfink häufig, wenn der Backnanger im Rahmen seines Engagements für die Ukraine zum wiederholten Mal Hilfsgüter in Richtung des kriegsgebeutelten Landes bringt. Geplant hat er erneut eine Weihnachtsspendenaktion für eine Schule in Charkiw.
Backnang. Nachdem die Unterstützung der Bevölkerung in Backnang und Umgebung nicht abreißt, macht Dietmar Buchfink weiter mit seinem ehrenamtlichen Einsatz für die ukrainische Bevölkerung – ganz nach dem Motto: Ein Tropfstein wird auch aus einzelnen kleinen Tropfen erschaffen und kann sich zu enormer Höhe entwickeln. Buchfink sagt, er bekomme häufig Anrufe mit Hilfsangeboten wie: „Sammeln Sie noch für die Ukraine? Meine Mutter/mein Vater ist gestorben und wir haben Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, Inko-Material, Rollstuhl oder ähnliches übrig.“ Da könne er nicht Nein sagen, so Buchfink, der zwei direkte Kontakte ins umkämpfte Gebiet hat.
Das ist zum ersten die Phönix-Schule in Charkiw, die rund 120 Kinder betreut, die aus dem Süden und Osten der Ukraine nach Charkiw geflohen sind. Um diese traumatisierten Kinder kümmert sich vor Ort ein Team von Volontären und mehreren Pädagogen. Für diese Schule, berichtet Buchfink, habe er vor wenigen Tagen einen Kastenwagen vollgeladen mit dem Inventar eines Klassenzimmers (zehn Tische, Stühle, eine Tafel). Im Transporter befanden sich ferner zehn Feldbetten, Baby- und Kinderkleidung, Spielsachen vom Kleinaspacher und Backnanger Kinderkleiderbasar. Für eine Klinik in Kiew wurden mehrere Kartons mit Orthesen, Verbandssachen, Spritzen, Inko-Material und mehr mitgenommen.
Auch in diesem Jahr plant Buchfink zu Weihnachten eine Aktion für Kinder und ruft zum Spenden auf – zum Beispiel Nutella, Lebensmittel, Kaffee, Mal- und Bastelsachen, Spielsachen, warme Kleidung. Zum letzten Weihnachtsfest sei ein ganzer Kastenwagen voll zusammengekommen. Die Kinder in Charkiw hätten die Spenden mit strahlenden Augen entgegengenommen und sich in vielfältiger Weise bedankt. Buchfink war gerührt von dieser Freude der Kinder. Sie sei sein Antrieb fürs Weitermachen. Wenn man so viel Freude schenken und Menschen, die im Krieg leben, zeigen könne, dass sie nicht allein sind, sei es immer wieder eine Freude für alle Beteiligten, die ihn bei seiner ehrenamtlichen Arbeit unterstützen würden. Gerade jetzt, da weitere Krisengebiete entstünden, ausgelöst durch Kriege und Naturkatastrophen, dürfe man die Ukraine nicht vergessen. nis/db