Schwarzer Löwe 2024

Ein Preis, der Hoffnung gibt in schwierigen Zeiten

Der Schwarze Löwe, einer der renommiertesten Wirtschaftspreise im Land, ist zum dritten Mal verliehen worden. Mehr als 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien nehmen an der Veranstaltung im Römerkastell in Stuttgart teil.

 

© LICHTGUT/Max Kovalenko

 

Von Ingo Dalcolmo

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Eine dieser guten Nachrichten trägt den Namen Schwarzer Löwe, der sich zu einem der renommiertesten Wirtschaftspreise gemausert hat. Er steht gegen die Nachrichtenlage, die in diesen Tagen oftmals nichts Gutes verheißt: Donald Trump, der designierte US-Präsident, dürfte mit seiner America-first-Wirtschaftsagenda der stark exportorientierten Wirtschaft im Land eher schaden. Und dann das Aus der Ampelkoalition in Berlin. Die Unwägbarkeiten nehmen zu.

Von dieser negativen Stimmung war Donnerstagabend im voll besetzten Römerkastell in Stuttgart bei der Verleihung des Schwarzen Löwen nichts zu spüren. Dieser Wirtschaftspreis wird zum dritten Mal von 14 regionalen Tageszeitungen im Land ausgelobt.

Wirtschaftspreise generieren Anerkennung

In diesen herausfordernden Zeiten sei es für die beteiligten Verlage ein besonderes Anliegen, der Wirtschaft ein Forum zu bieten und so positive Signale zu senden, einen Lichtblick in schwierigen Zeiten zu geben, so Gastgeber Herbert Dachs, Vorsitzender der Geschäftsführung der Medienholding Süd. Gerade jetzt seien Wirtschaftspreise wichtig, da sie für die Unternehmen Öffentlichkeit und vor allem Anerkennung bedeuten. Zumal kein Wirtschaftspreis in Baden-Württemberg mit seinen beteiligten Verlagen so viele Menschen wie der Schwarze Löwe erreiche.

Die Kategorien wurden in diesem Jahr neu gefasst. Die Kategorie „Digitale Transformation“ ging in der Kategorie „Innovation“ auf, „Diversität“ wurde auf alle Kategorien verteilt, da Diversität nach Ansicht der Organisatoren nicht losgelöst betrachtet werden sollte, es betreffe alle Bereiche der Wirtschaft.

Angepasst und optimiert wurde auch die Kategorie „Wohnen“. Hier waren in diesem Jahr „Wohnkonzepte“ gefragt. Erfreulich für die jeweiligen ersten Preisträger in den Kategorien „Gründer“ und „Soziales Engagement“: Hier gab es zusätzlich ein Preisgeld in Höhe von jeweils 10 000 Euro, bei den „Gründern“ gestiftet von der BW-Bank sowie für den Leserpreis „Soziales Engagement“ von Edeka Südwest.

Herbert Dachs freute sich besonders über die zahlreichen Einreichungen. In diesem Jahr haben sich um einen Preis in einer der fünf Kategorien „Innovation“, „Nachhaltigkeit“, „Gründer“, „Wohnkonzepte“ und „Soziales Engagement“ mehr als 150 Unternehmen beworben. Alle Bewerbungen zeichne ausnahmslos eine Topqualität aus, sagte Dachs. Seinen Dank richtete er an die zahlreichen Sponsoren, durch die die Ausrichtung eines so großen Preises erst ermöglicht worden war. Die hohe Zahl der Bewerber und Bewerberinnen habe den Organisatoren recht gegeben, den Wirtschaftspreis zu etablieren, sagte Hans-Ulrich Wetzel, Verleger des „Mühlacker Tagblatt“, einer der teilnehmenden Verlage. So seien auch 2024 unter den Bewerbungen viele gute Ideen und Geschäftsmodelle dabei.

KI und Nachhaltigkeit im Fokus

Doch letztlich konnte es wie immer nur einen Gewinner in jeder Kategorie geben. In diesem Jahr standen die Möglichkeiten, die Unternehmen im Land aus der Künstlichen Intelligenz entwickeln, bei zahlreichen Projekten im Vordergrund. Herbert Dachs zeigte sich überzeugt, dass in diesen Bereichen für die heimische Wirtschaft sehr viel Potenzial steckt. Auf der anderen Seite gebe es sehr viele Themen, die sich um die Nachhaltigkeit drehen.

Die hochkarätig besetzte Jury aus Vertretern der Wirtschaftsverbände sowie der Hochschulen hatte aus einer Fülle von Unternehmen jene Kandidaten herauszupicken, die in besonderem Maße für den Erfindungsreichtum des Landes stehen. Unterstützung kam von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart unter Leitung von Professor Hanspeter Gondring, der das zweistufige Auswahlverfahren entwickelt hatte.

Im ersten Schritt mussten sich die Teilnehmer online anmelden und ihr Geschäftsmodell erläutern. Im zweiten Teil wurden je nach Kategorie weitere Daten von den Teilnehmern abgefragt. Daraus wurden jeweils fünf Kandidaten pro Kategorie für die Jury ausgewählt, die wiederum drei Kandidaten nominierte. Aus diesen wurde jeweils der Sieger ermittelt. Bis zuletzt blieb die Spannung groß, wer die diesjährigen Preisträger des Schwarzen Löwen sein würden – bis zu dem Moment, als Moderator Chris Fleischhauer die Sieger bekannt gab.

Atemberaubende Showeinlagen

Viel Beifall gab es an diesem Abend nicht nur für die diesjährigen Gewinner, sondern auch für Sergii Timofeev. Der Künstler vereint zwei faszinierende Genres der Varieté- und Zirkuskunst in seinem Showact: Kontorsion und Handstand-Akrobatik — und das auf einem sehr besonderen Requisit. Er ist Gewinner der Goldmedaille des weltberühmten Festivals „Cirque du Demain“ in Paris und in Deutschland auch bekannt durch seine Auftritte im Palazzo und den GOP-Varieté-Theatern.

Zum Abschluss der Veranstaltung fragte Chris Fleischhauer Herbert Dachs nach einem Ratschlag für junge Unternehmen. Herbert Dachs ermutigte sie, sich zu trauen und teilzunehmen. Die nächste Verleihung des Schwarzen Löwen findet 2025 statt. Bis dahin feiern die Sieger von 2024. Herzlichen Glückwunsch!

Das Video zur Gala kann ab Freitag, 18 Uhr unter www.schwarzerloewe-bw.de abgerufen werden.

Die Preisträger des Schwarzen Löwen 2024

Innovation 1. Platz: IBS GmbH für eine Alternative zum herkömmlichen Straßen- und Tiefbau, wodurch weniger CO2-Emissionen verursacht und weniger Rohstoffe gebraucht werden2. Platz: Scantinel Photonics3. Platz Assemblio GmbH

Nachhaltigkeit 1. Platz: Brauerei Clemens Härle für die nachhaltige Ausrichtung der gesamten Brauerei von der Rohstoffbeschaffung bis zum Vertrieb2. Platz: AOK Baden-Württemberg3. Platz: Alfred Ritter

Wohnkonzepte 1. Platz: Baugenossenschaft Familienheim eG für ein Wohnen und Leben in Vielfalt im LuisenQuartier in Villingen-Schwenningen2. Platz: Kreisbaugenossenschaft Kirchheim3. Platz Kreisbaugenossenschaft Waiblingen

Gründer 1. Platz: Optocycle GmbH für die Förderung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen durch Künstliche Intelligenz2. Platz: Proservation GmbH3. Platz SenseING GmbH

Soziales Engagement 1. Platz: Stelp Events – hier wählten die Leserinnen und Leser der beteiligten Zeitungen ihren Favoriten2. Platz: Mein Herz lacht e. V.3. Platz: VPV Versicherungen

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Erstellt:
21. November 2024, 23:26 Uhr

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