Einen Blick in die neue Sporthalle werfen

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten am vergangenen Samstag die Gelegenheit, sich das Neubauprojekt auf der Maubacher Höhe einmal aus der Nähe anzuschauen. Die ersten Reaktionen fallen durchweg positiv aus.

Allein schon die Ausmaße der neuen Halle wirken auf die Teilnehmer der Baustellenbegehung beeindruckend. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Allein schon die Ausmaße der neuen Halle wirken auf die Teilnehmer der Baustellenbegehung beeindruckend. Foto: Alexander Becher

Von Christoph Zender

Backnang. In diesem Jahr wird das Christkind in Backnang wohl schon etwas früher vorbeischauen. Wieso? Hierauf hatte Oberbürgermeister Maximilian Friedrich eine Antwort parat, als er am Samstagvormittag zahlreiche Gäste im Neubau der Schul- und Vereinssporthalle auf der Maubacher Höhe begrüßen konnte. „Komme, was da wolle, am zweiten Adventswochenende werden wir unsere neue Sporthalle einweihen“, zeigte er sich optimistisch. Ebenso zuversichtlich ist er, dass bis dahin bestimmt auch ein Name für das neue architektonische Aushängeschild von Backnang gefunden sein wird (wir berichteten).

Die Stadt hatte am bundesweiten Tag der Städtebauförderung interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich das imposante Neubauprojekt einmal aus der Nähe anzuschauen. Viele von ihnen zeigten sich schon beim Betreten der Halle von deren gewaltigen Ausmaßen beeindruckt. Nicht ohne Stolz konnte Erster Bürgermeister Stefan Setzer, der gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadt und des Generalübernehmers die Besucher durch den Rohbau führte, hierzu anmerken: „Backnang bekommt mit dieser Vierfeldhalle ein richtiges Unikat. In ganz Baden-Württemberg gibt es nur zwei weitere dieser Art.“

Vereine hoffen auf mehr Möglichkeiten

Aber es ist nicht die schiere Größe allein, die Eindruck macht, sondern das Konzept insgesamt: Das reicht beispielsweise von der Tribünenanlage mit bis zu 1400 Zuschauerplätzen über eine hochmoderne LED-Multimediawand bis hin zu einem VIP-Raum für Vereinsveranstaltungen und Pressekonferenzen, der allerdings auch als Gymnastikraum genutzt werden kann. „Auf mich macht die Halle insgesamt einen guten Eindruck. Unsere Anforderungen sind zu 90 Prozent erfüllt“, zieht Rainer Böhle, der als Abteilungsleiter Turnen bei der TSG Backnang die Vereine im Bauausschuss vertreten durfte, ein erstes positives Fazit. Er wisse von vielen Sportabteilungen, die bereits jetzt größere Veranstaltungen planen, da mit dem Neubau deutlich bessere Voraussetzungen gegeben sind. So überlegen sich auch schon die Verantwortlichen vom FC Viktoria Backnang, wie sie hier ihr Jugendfußball-Hallenturnier austragen können. „Als Vertreter einer klassischen Outdoor-Sportart freut es uns allerdings umso mehr, dass der angrenzende Kunstrasenplatz im Zuge der Baumaßnahmen auch einen neuen Belag erhalten wird“, ergänzen Yasar Arik und Sebastian König vom FC Viktoria Backnang.

Besseres Sportangebot an den Schulen

Besondere Kreativität und Innovationsgeist können die verschiedenen Sportveranstalter künftig auch abseits des eigentlichen Hallenbereichs entfalten: Mit einer sich über die gesamte Hallenlänge erstreckenden Dachterrasse, auf die die Stadtoberen besonders stolz sind, konnte nachträglich noch ein echtes Highlight geschaffen werden. „Über die alte Stadthalle hinweg eröffnet sich hier ein einzigartiger Blick über unsere Stadt“, kommt OB Friedrich bei der Besichtigungstour geradezu ins Schwärmen. Also die perfekte Location, um zukünftig errungene Meisterschaften standesgemäß feiern zu können.

Meisterschaften stehen nicht unbedingt im Fokus des Schulsports. Gleichwohl ist der in unmittelbarer Nachbarschaft entstandene Sportkomplex für das Max-Born-Gymnasium und die Max-Eyth-Realschule von sehr großer Bedeutung. „Durch die neue Halle entsteht hier ein richtiger Bildungs- und Sportcampus“, zeigt sich die stellvertretende Schulleiterin der Max-Eyth-Realschule, Katja Weißhaar, erfreut. „So können wir den immer wichtiger werdenden Aspekt ausreichender Bewegung viel besser in unserem Schulprogramm umsetzen. Dadurch sollten sich die jungen Leute auch stärker für den Sport begeistern lassen“, skizziert Weißhaar eine Strategie, von der zudem die hiesigen Sportvereine profitieren könnten. Ähnlich sieht es Sonja Conrad, für die als Leiterin des Max-Born-Gymnasiums der Neubau gerade zur rechten Zeit fertig wird. „Wir haben dieser Tage wieder das Zertifikat als ‚Weiterführende Schule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt‘ erhalten. Mit der neuen Sporthalle können wir jetzt attraktive Sportkonzepte entwickeln“, erläutert sie. Dabei schaut sie zu ihrem Kollegen Sebastian Marx, der sich als Sportlehrer an der Schule dieses „Eldorado für Sportlehrer“ auch mal aus der Nähe anschauen wollte.

Bei so vielen tollen Perspektiven für den Schulsport wird Sydney Klenk, die gemeinsam mit ihrer Mutter Stefanie und ihrem Bruder Colin an der Führung teilgenommen hat, richtig wehmütig. „Ich mache in zwei Wochen meinen Schulabschluss an der Max-Eyth-Realschule. Für mich kommt die Halle zu spät.“ Aber sie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, selbst einmal hier Sport treiben zu können. „Ich tanze in der Garde der Narrenzunft. Es wäre toll, wenn auch wir in der Halle trainieren könnten.“

Bei so viel Begeisterung für die neue Sportarena ist davon auszugehen, dass sich die Stadt nicht über eine mangelnde Nachfrage nach Hallenzeiten beklagen können wird. Für den Ruf Backnangs als Sportstadt ist die „Halle ohne Namen“ auf alle Fälle ein Zugewinn.

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Erstellt:
6. Mai 2024, 06:00 Uhr

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