Einrichtungen für Flüchtlinge sind voll: Lorek warnt

dpa/lsw Stuttgart. Die Corona-Krise und steigende Zugangszahlen verschärfen die Lage in den Flüchtlingsunterkünften im Land weiter. Die Erstaufnahmeeinrichtungen seien voll belegt, sagte CDU-Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek der „Heilbronner Stimme“ und dem „Südkurier“ (Samstag). „Wir brauchen dringend mehr Plätze.“ Er gehe davon aus, dass die Corona-Einschränkungen in den Asylunterkünften noch länger beständen, weil die dort ankommenden Menschen in der Regel nicht geimpft seien.

Siegfried Lorek (CDU) spricht. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Siegfried Lorek (CDU) spricht. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Die Flüchtlingszahlen seien zuletzt die wieder deutlich gestiegen. Im vergangenen September seien 1714 Menschen nach Baden-Württemberg gekommen - so viele seien es in einem Monat zuletzt im März 2017 gewesen. In den ersten drei Quartalen 2021 kamen nach Angaben Loreks insgesamt 9170 Asylsuchende nach Baden-Württemberg. Damit waren es schon mehr als im gesamten Jahr 2020 mit 7422 Ankommenden. Die meisten Flüchtlinge kämen derzeit wegen der politischen Spannungen aus Syrien und Afghanistan.

Nach Angaben Loreks will das Land die Kapazitäten in der Erstaufnahme in diesem Jahr um rund 800 zusätzliche Plätze ausbauen. „Unser Ziel ist es, noch in diesem Jahr landesweit rund 800 neue Plätze in der Erstaufnahme zu schaffen“, sagte er den Zeitungen. „Daher versuchen wir unter anderem an den vorhandenen Standorten nachzuverdichten, also in bestehenden Einrichtungen neue Plätze zu schaffen.“ Langfristig sollten in Freiburg 400 neue Plätze entstehen, in Karlsruhe sollten an mehreren Standorten 1650 neue Plätze dazukommen.

Wegen Ansteckungsgefahren können in den Erstaufnahme-Einrichtungen derzeit viele Plätze nicht belegt werden.

© dpa-infocom, dpa:211016-99-616657/2

Zum Artikel

Erstellt:
16. Oktober 2021, 09:26 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen