Einweihung der sanierten Ortsdurchfahrt in Heutensbach

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit ist die Sanierung der Heutensbacher Ortsdurchfahrt abgeschlossen. Bei einer Feier zu diesem Anlass begrüßt Bürgermeisterin Patrizia Rall viele Ehrengäste und dankt den Anwohnern für ihre Geduld.

Auch Landrat Richard Sigel und Bürgermeisterin Patrizia Rall bringen sich beim Bepflanzen der Grüninsel ein. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Auch Landrat Richard Sigel und Bürgermeisterin Patrizia Rall bringen sich beim Bepflanzen der Grüninsel ein. Foto: Tobias Sellmaier

Von Carmen Warstat

ALLMERSBACH IM TAL. Eineinhalb Jahre Bauzeit haben die Anwohner und Verkehrsteilnehmer im Bereich der Heutensbacher Löwenkreuzung in Kauf nehmen müssen, denn mit der Sanierung der Straßenoberfläche war es nicht getan. Bürgermeisterin Patrizia Rall lud nun anlässlich der Fertigstellung zu einem Bürgerfest vor Ort ein und konnte zahlreiche Ehrengäste und Bürger der Gemeinde begrüßen. „Dieses Fest soll ein Dankeschön an alle Baubeteiligten sein und vor allem auch ein Dank an Sie, liebe Heutensbacherinnen und Heutensbacher, für Ihre Geduld und Ihr Verständnis für die Einschränkungen und Unannehmlichkeiten während der Bauzeit.“

Rückblickend informierte die Bürgermeisterin über die sieben Jahre zurückliegenden Anfänge: Als Straßenbaulastträger der K1841 informierte der Landkreis Rems-Murr die Gemeinde im Jahr 2017 darüber, dass auf der gesamten Länge der Ortsdurchfahrt von Heutensbach eine Fahrbahndeckensanierung geplant sei. „Hiernach erfolgten die Bestandsaufnahme und Grundlagenermittlung für die weitere Planung.“ Patrizia Ralls Amtsvorgänger Ralf Wörner und der Gemeinderat beschlossen frühzeitig, in diesem Zuge auch die Ver- und Entsorgungsleitungen im Straßenuntergrund der Ortsdurchfahrt zu erneuern. Eine Reihe von Sitzungen, Gesprächen, Anträgen, Beschlüssen sowie die Bereitstellung der ersten Mittel im Gemeindehaushalt und die Ausschreibung der Arbeiten folgten. Auch das Vorhaben, die beiden Bushaltestellen in diesem Zuge gleich barrierefrei umzubauen, wurde „um Synergien auszunutzen“ verfügt. Insgesamt hat die Gemeinde 2,4 Millionen Euro in die Sanierungsarbeiten gesteckt, der Landkreis nahm nochmals 605000 Euro in die Hand und das Land Baden-Württemberg förderte den Bau der Fahrradquerungen mit einem Zuschuss in Höhe von 376000 Euro.

Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer

Es handle sich für eine 5000-Einwohner-Gemeinde um eine hohe Investition, „aber das Ergebnis lässt sich sehen“, so Rall.
Die Bürgermeisterin sprach von einer deutlichen Aufwertung: ein übersichtlicherer Straßenverlauf, keine Schlaglöcher und schiefen Schachtdeckel mehr, weniger Lärmbelästigung sowie endlich genügend Schutz für Fußgänger und Radfahrer. Der einseitig gut ausgebaute Gehweg von zwei Metern Breite eigne sich nun auch für Begegnungen mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl, sichere Querungshilfen und zugegebenermaßen leider umstrittene Fahrradschutzstreifen erhöhten letztendlich die Sicherheit vor allem für Kinder. Die Verlegung einer Bushaltestelle, „von der wir ehrlicherweise zu Beginn nicht begeistert waren“, habe einen Platzgewinn auf dem Ortsplatz an der Löwenkreuzung beschert.

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In seinem Grußwort lobte Landrat Richard Sigel die Schönheit der Heutensbacher Dorfmitte und ihre Pflege durch das Ehrenamt. Angesichts der massiven Hochwasserschäden in anderen Gemeinden bezeichnete er es als „gut, dass wir hier fertig sind“. In Allmersbach-Heutensbach habe man „nicht nur ein Facelift gemacht“, sondern sehr wichtige Maßnahmen getroffen, gerade auch für den Hochwasserschutz. Die Erneuerung der Kanalisation sei in dieser Hinsicht ein Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen sollten. Auch vom Landrat wurden die Radschutzstreifen als „sehr gute Maßnahme für Kinder“ begrüßt. Auf die Fußball-EM anspielend, bezeichnete Sigel die Zusammenarbeit mit Patrizia Rall als hervorragendes Passspiel mit entsprechenden Toren.

Eindrucksvolle Zahlen verdeutlichen das Geleistete

Aus Sicht des Ingenieurbüros Frank informierte Susanne Wenzel über den Verlauf der Planungs-, Bauleitungs- sowie Ausführungsarbeiten. Anhand beeindruckender Zahlen machte sie das Ausmaß der Arbeiten in Heutensbach deutlich: Es wurden rund 1000 Kubikmeter Asphalt ausgebrochen, 5000 Kubikmeter Grabenaushub und Flächenabtrag getätigt, 10000 Quadratmeter Asphalttragschichten und 14000 Quadratmeter Asphaltdeckschichten eingebaut, 2,5 Kilometer Randsteine und Einfassungen und 1500 Quadratmeter Pflasterflächen gesetzt sowie 800 Meter neue Wasserleitung und 150 Meter neue Kanalleitungen verlegt. Außerdem wurden punktuelle Kanalsanierungsarbeiten in offener und geschlossener Bauweise mit Robotertechnik durchgeführt und die bestehende Gasleitung um etwa 150 Meter verlängert. Da man die zahlreichen Anschlüsse an bestehende Hofeinfahrten berücksichtigen musste, war eine hohe Ausführungsgenauigkeit erforderlich. Susanne Wenzel stellte für die nächsten Wochen noch das Anschrägen von Randsteinen an verschiedenen Querungsstellen in Aussicht, welches den barrierefreien Zugang erleichtern soll. „Alle haben dazu beigetragen, dass die Arbeiten erfolgreich fertiggestellt wurden und der Kostenrahmen eingehalten wurde.“

Abschließend lud die Bürgermeisterin die Anwesenden zum gemeinsamen Bepflanzen der durch die Klasse 3b der Grundschule im Wacholder bunt geschmückten Grüninsel ein.

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Erstellt:
22. Juni 2024, 11:30 Uhr

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