Einzelhändler: Unterschiedliche Regeln kosten Umsatz
dpa Stuttgart. Einzelhändler im Südwesten beklagen, dass Bayern wegen gelockerter Corona-Regeln fürs Shopping attraktiver wird. „Die Situation ist absurd“, kritisierte Herman Hutter, Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW), am Sonntag in Stuttgart.
Während Kundinnen und Kunden in Ulm weiterhin die 2G-Vorgaben erfüllen müssten, gebe es jenseits der Landesgrenze im benachbarten Neu-Ulm keine Zugangsbeschränkungen mehr. „Dieser Zustand ist nicht tragbar und führt dazu, dass dem ohnehin schon stark angeschlagenen baden-württembergischen Einzelhandel dringend benötigter Umsatz verloren geht“, sagte Hutter. Die Lage führt demnach dazu, dass Kunden aus grenznahen Gebieten mehr als bisher in Bayern einkaufen.
Die 2G-Regel gestattet in großen Teilen des Einzelhandels nur Geimpften und Genesenen den Zutritt. Bayern hatte in der vergangenen Woche nach einem Gerichtsurteil die 2G-Regel im Einzelhandel ausgesetzt.
Baden-Württembergs FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke forderte am Sonntag, Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) solle für den Einzelhandel die 2G-Regel verwerfen und damit Einkaufstourismus in benachbarte Bundesländer vermeiden. „Es hilft nämlich weder dem Infektionsschutz noch der baden-württembergischen Wirtschaft, wenn sich das Einkaufsgeschehen in Grenzregionen ballt. Gleichzeitig sollte auch die Sperrstunde für die Gastronomie entfallen.“
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